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Amanda Knox: "Engel mit den Eisaugen" erneut verurteilt in Italien


Wegen Verleumdung
"Engel mit den Eisaugen" verurteilt

Von afp, dpa
Aktualisiert am 06.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Amanda Knox wieder in ItalienVergrößern des Bildes
Amanda Knox (M.) mit ihrem Ehemann Christopher Robinson (r.) in Florenz. (Quelle: Antonio Calanni/AP/dpa-bilder)

Ihr wurde lange ein Mord zur Last gelegt. Später wurde sie freigesprochen. Jetzt stand Amanda Knox erneut vor Gericht.

Die US-Bürgerin Amanda Knox, die im Zusammenhang mit einem Mordfall in Italien vor Jahren in die Schlagzeilen geraten war, ist am Mittwoch erneut der Verleumdung schuldig gesprochen worden. Ein Gericht in Florenz bestätigte in einem neu aufgerollten Verfahren im Beisein von Knox die frühere Verurteilung zu einer Haftstrafe.

In dem Verfahren ging es nicht direkt um den Mordfall von 2007, in dem Knox letztlich freigesprochen worden war, sondern um die fälschliche Anschuldigung eines Barbesitzers. Die inzwischen 36-Jährige erschien am Mittwoch vor einem Berufungsgericht in Florenz, weil sie einen weiteren Freispruch erreichen wollte. Knox – auch bekannt als "Engel mit den Eisaugen" – lebt inzwischen wieder in den USA. Der Fall ist bis heute nicht geklärt.

Der Mord an der 21 Jahre alten Meredith Kercher in der mittelitalienischen Stadt Perugia hatte 2007 rund um die Welt Schlagzeilen gemacht. Schnell geriet eine ihrer Mitbewohnerinnen, die ein Jahr jüngere Amerikanerin, unter Verdacht. Knox wurde zunächst zu einer langen Haftstrafe verurteilt und musste auch vier Jahre im Gefängnis verbringen. 2015 wurde sie vom Vorwurf des Mordes aber komplett freigesprochen.

Mordfall von 2007 immer noch ungeklärt

Ein anderes Urteil verfolgt sie jedoch bis heute: Knox hatte nach ihrer Festnahme zunächst einen mit ihr befreundeten, offensichtlich unschuldigen Barmann der Tat beschuldigt. Deshalb wurde sie wegen Verleumdung zu drei Jahren Haft verurteilt. Dieser Richterspruch wurde 2019 vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg ebenfalls gekippt. Mit dem von ihr angestrengten neuen Prozess will Knox nun einen völligen Freispruch auch von den Verleumdungsvorwürfen erreichen.

Wer die junge Britin damals ermordete, ist bis heute nicht geklärt. Wegen Beihilfe zum Mord wurde ein damals 20-jähriger Mann verurteilt, dessen Fingerabdrücke am Tatort gefunden worden waren. Er ist inzwischen wieder auf freiem Fuß. Der Fall Amanda Knox war später Grundlage für mehrere Bücher und Filme und auch für eine Serie.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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