Nur noch 50 Liter pro Tag Kapstadts Bewohner kämpfen mit Jahrhundert-Dürre
Die Reservoire sind trocken und Ende April droht das komplette Aus der Wasserversorgung. Kapstadts Behörden greifen zu drastischen Maßnahmen.
In Südafrikas Touristenmetropole Kapstadt wird die Wasserversorgung wegen andauernder Dürre nochmals drastisch reduziert. In den nächsten fünf Monaten dürften Bürger nur noch 50 Liter Trinkwasser pro Tag verbrauchen, erklärte die Stadtverwaltung. Zuletzt galt noch ein Tageslimit von 87 Litern pro Person.
Für Haushalte, die mehr Wasser verbrauchen, soll der Wasserpreis von Februar an nochmals drastisch erhöht werden. "Wir können die Menschen nicht mehr bitten, kein Wasser mehr zu verschwenden. Wir müssen sie zwingen", erklärte die Stadtverwaltung.
Mit den drastischen Maßnahmen will die Stadt die nach derzeitigem Stand am 21. April drohende "Stunde Null" abwenden – dann müsste die Stadtverwaltung das Wasser komplett abstellen. Die rund 4,5 Millionen Einwohner müssten sich dann ihr Wasser unter Aufsicht von Militär und Polizei an 200 Verteilungspunkten abholen. Doch der Wasserverbrauch der Stadt liegt immer noch über einem nachhaltigen Wert. Es sei unglaublich, dass eine Mehrheit der Menschen nicht besorgt scheine "und uns geradewegs in Richtung Stunde Null treibt", so die Stadt.
Die 50 Liter pro Person müssen fürs Trinken, Kochen, Putzen, Duschen und sogar für die Klospülung reichen. Zum Vergleich: In Deutschland werden pro Person mehr als 120 Liter Wasser pro Tag verbraucht. Der Grund für die Wassersparmaßnahmen ist die schlimmste Dürre in der Provinz Westkap seit Jahrhunderten, die Reservoire sind trocken.
Quelle:
- dpa