Ermittlungen in Bayern Wegen Scheinimpfungen – Berufsverbot gegen Arzt verhängt
Er soll falsche Impfnachweise ausgestellt und unwirksame Mittel gespritzt haben: Nun verbietet ein Amtsgericht einem Arzt in Bayern vorerst, weiter Patienten zu betreuen.
Das Amtsgericht Nürnberg hat gegen einen Hausarzt aus dem Kreis Donau-Ries ein vorläufiges Berufsverbot verhängt. Das teilte die Zentralstelle zur Bekämpfung von Kriminalität im Gesundheitswesen bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg am Donnerstag mit.
Die Hauptverhandlung stehe noch aus. Das Amtsgericht Nürnberg habe jedoch dringende Gründe für die Annahme gesehen, dass gegen den Beschuldigten in der Hauptverhandlung ein Berufsverbot angeordnet werden wird, da dieser die Taten unter grober Verletzung der mit seinem Beruf verbundenen Pflichten begangen habe. Die Hausarztpraxis ist bereits seit Oktober geschlossen.
Der Mediziner hatte den Ermittlungen zufolge seinen Patienten Scheinimpfungen verabreicht, wie die Zentralstelle weiter mitteilte. Die Patienten seien gutgläubig von einer Impfung gegen das Coronavirus ausgegangen, hätten jedoch keinerlei Antikörper entwickelt. Zusätzlich soll der Arzt bei Patienten, die sich nicht gegen Corona impfen lassen wollten, Impfungen in deren Impfpässe eingetragen haben, ohne dass diese stattgefunden hätten. In beiden Fällen habe er dies auch gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung abgerechnet.
- Nachrichtenagentur dpa