Ermittlungen in Donauwörth Arzt stellt mutmaßlich Hunderte falsche Impfnachweise aus

Ein Hausarzt in Bayern soll Hunderten seiner Patienten falsche Impfnachweise ausgestellt haben. Einige seien nur für den Stempel in die Praxis gegangen – andere wurden unwissentlich falsch geimpft.
Im Landkreis Donau-Ries (Bayern) wurden in einer Hausarztpraxis mutmaßlich falsche Impfbescheinigungen ausgestellt. Wie Vertreter des Landratsamtes, der Polizei und der Staatsanwaltschaft in Donauwörth am Dienstag mitteilten, sollen mehrere Hundert Patienten betroffen sein.
Es gebe nach bisherigen Erkenntnissen einerseits Betroffene, die nur für einen Stempel im Impfbuch in die Praxis in Nordschwaben gegangen seien und keine Spritze bekommen hätten. Andererseits gebe es Patienten, die davon ausgegangen seien, korrekt geimpft worden zu sein, obwohl dies wohl nicht der Fall gewesen sei.
Patienten werden auf Antikörper getestet
Wie Landrat Stefan Rößle (CSU) betonte, hat seine Behörde dem Mediziner mittlerweile untersagt, die Praxis wieder zu öffnen. "Die Praxis ist bis auf weiteres geschlossen", sagte er.
Der Hausarzt wird verdächtigt, seinen Patienten Impfausweise über Corona-Schutzimpfungen ausgestellt zu haben, ohne tatsächlich einen Impfstoff gespritzt zu haben. Seit Montag werden die Patienten des niedergelassenen Arztes getestet, ob sie ausreichend Antikörper gebildet haben. Mehr als 130 Männer und Frauen hätten am ersten Tag von dem Angebot der Kreisbehörde bereits Gebrauch gemacht, hieß es.
- Nachrichtenagentur dpa