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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kleinkinder tagelang alleine Tragödie in Bayern: "Papa schläft schon so lange"

Ihr Vater schläft, dachten drei kleine Mädchen aus dem Landkreis Altötting in Oberbayern. Doch der 35-Jährige war tot. Es dauerte mehrere Tage, bis die Kinder und die Leiche des Mannes gefunden wurden.
Im oberbayrischen Eneck im Landkreis Altötting haben drei kleine Mädchen tagelang allein mit ihrem toten Vater in einer Dachgeschosswohnung ausgeharrt. Wie die "Passauer Neue Presse" berichtete, ist der 35-Jährige an einem Herzinfarkt gestorben – und es habe drei Tage gedauert, bis die Schwester des Toten ihn und die Kinder gefunden hat.
"Der Papa schläft schon so lange", soll die vierjährige und damit älteste Tochter ihrer Tante gesagt haben, als diese mit ihrem Bruder über die Pflege der Mutter sprechen wollte. Daraufhin sah die Schwester des Toten in der Wohnung nach. Bis dahin war es das junge Mädchen, das ihre kleinen Geschwister im Alter von zwei und drei Jahren mit Essen und Trinken versorgt hatte.
Zunächst schöpfte niemand Verdacht
Die Mutter des Toten, die im Erdgeschoss des Hauses lebt, hatte dem Medienbericht zufolge in den drei Tagen keinen Verdacht geschöpft. Wenn ihr Sohn krank war und sie nicht anstecken wollte, sei er auch mehrere Tage nicht zu ihr heruntergekommen. Und auch im Kindergarten reagierte niemand: Die Mädchen hatten zuvor offenbar öfter unentschuldigt gefehlt, wenn der Vater etwas mit ihnen unternahm.
Inzwischen habe die Tante ihre Nichten bei sich aufgenommen. Sie wolle für das Sorgerecht der drei Mädchen kämpfen. Die Mutter der Kinder hätte die Familie nach der Geburt der jüngsten Tochter verlassen.
- "Passauer Neue Presse": Kleine Töchter blieben beim toten Vater
- "RTL News": Kleine Töchter harren tagelang bei totem Vater aus