45 Grad Unterschied Extreme Temperaturwechsel beunruhigen Forscher
Der April macht, was er will – das wird dieses Jahr deutlich. Die extremen Temperaturschwankungen in einigen europäischen Ländern stellen eine nicht zu unterschätzende Bedrohung für Tiere und Pflanzen dar.
Dieser Rekord lässt aufhorchen: Während das Thermometer in Slowenien am 31. März tagsüber mehr als 25 Grad zeigte, lagen die Temperaturen am 7. April nachts bei minus 20,6 Grad – eine Differenz von 45,9 Grad innerhalb weniger Tage. Der bisherige Kälterekord des Landes im April wurde im Jahr 1956 mit minus 20,4 Grad gemessen.
Der schottische Meteorologe Scott Duncan macht auf diese Problematik aufmerksam. Denn extreme Temperaturstürze wie dieser können verheerende Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt haben, wie etwa folgenschwere Frostschäden, erklärte der Wetterexperte auf Twitter und Instagram.
Obwohl unbeständige Wetterlagen im April sehr gewöhnlich sind und es immer wieder zu größeren Temperaturunterschieden innerhalb weniger Tage kommen kann, ist eine Differenz, wie sie zuletzt in Slowenien gemessen wurde, sehr extrem. "Der Kälteeinbruch war ziemlich stark, auch in Deutschland", sagt der Meteorologe des DTN-Wetterdienstes, Mario Schref, zu t-online.
"Hohe Gefährdung"
Vor Ostern waren die Temperaturen auf teilweise 25 Grad gestiegen, am Ostermontag wurde es dann frostig kalt. In Mitteleuropa sei dies Schref zufolge sehr verbreitet der Fall gewesen. "Die Temperaturunterschiede waren sehr stark für Ende März. Das Hochdruckgebiet hat Mitteleuropa Temperaturen gebracht, die so noch nie gemessen wurden", erklärt der Meteorologe. Besonders nachts fielen die Temperaturen dann dramatisch. So auch in Frankreich, wo Fackeln auf Feldern aufgestellt wurden, um Frostschäden vorzubeugen, wie der Nachrichtensender BBC berichtete.
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Schwankungen wie diese stellen dem schottischen Experten Duncan zufolge eine besondere Gefahr für die Flora und Fauna dar. Dies bestätigt auch DTN-Meteorologe Schref: "Wenn die Vegetation durch die warmen Temperaturen erwacht und dann kommt nochmal ein extremer Temperatursturz, besteht eine hohe Gefährdung."
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Zugleich gibt Schref aber Entwarnung: "Ich gehe davon aus, dass wir in den kommenden Wochen die gewöhnlichen Schwankungen, wie man sie im April kennt, haben werden. So einen extremen Sturz sehe ich in dann nicht mehr."
- Gespräch mit DTN
- Tweets von Scott Duncan