Heftige Protest gegen Rodung Aktivistin im Dannenröder Forst abgestürzt
Umweltschützer wollen die Rodung im Dannenröder Forst in Hessen stoppen, auch in dem sie Bäume besetzen. Dabei kam es bereits am Samstag zu heftigen Protesten – und nun zu einem weiteren Zwischenfall.
Bei den Protesten gegen die Rodungen im Dannenröder Forst in Mittelhessen ist am Sonntagmorgen eine Aktivistin aus etwa drei bis vier Metern Höhe auf den Waldboden gestürzt. Die Frau sei ansprechbar und werde medizinisch versorgt, sagte ein Polizeisprecher. Zur Schwere der Verletzungen konnte der Sprecher zunächst nichts sagen.
Er widersprach Angaben der Rodungsgegner, wonach Einsatzkräfte ein Sicherungsseil eines aus Baumstämmen gebauten Dreibeins (Tripod) durchtrennten und dies zum Absturz führte. Nach Angaben der Polizei beobachteten Beamte den Sturz der Frau aus der Distanz und sorgten sofort für Erste Hilfe.
Protest seit gut einem Jahr
Am gestrigen Samstag war es bereits zu einer Eskalation im Dannenröder Forst gekommen. Aktivisten hatten Pyrotechnik gezündet, auch Steine sollen auf Beamte geworfen worden sein, wie die Polizei auf Twitter bekannt gab. Es habe eine Festnahme gegeben. Weitere Personen mit Vermummung, etwa 10 bis 15, hätten zudem Farbbeutel geworfen, aus den Bäumen selbst wären Polizisten mit Exkrementen beworfen worden.
In dem Waldstück nahe Homberg/Ohm im Vogelsbergkreis sollen auf einer Fläche von 27 Hektar Bäume für den Weiterbau der Autobahn 49 gerodet werden, die Arbeiten laufen bereits. Umwelt- und Klimaschützer protestieren, weil sie das Projekt angesichts der Klimakrise für verfehlt halten.
Befürworter versprechen sich von dem Autobahnbau weniger Verkehrs- und Lärmbelastung in den Dörfern und eine bessere Anbindung ans Straßennetz. Seit mehr als einem Jahr halten Aktivisten den Dannenröder Forst besetzt, sie haben sich in mehreren Baumhaus-Camps eingerichtet und zahlreiche Barrikaden aufgebaut.
- Nachrichtenagentur dpa