Gewitter, Sturm und Hagel Starkregen überflutet Autobahn – Unfälle auf der A7
Gewitter mit Sturmböen und Starkregen haben in Teilen Deutschlands gewütet. Im Norden wurde ein Abschnitt einer Autobahn überflutet. Hunderte Feuerwehrleute waren im Einsatz. Auf der A7 gab es mehrere Unfälle.
Inhaltsverzeichnis
- Mehrere Unfälle auf der A7
- Rund 200 Feuerwehreinsätze nach Unwetter in Lübeck
- Autobahn in Schleswig-Holstein steht unter Wasser
- Wetterdienst warnt vor Gewittern über Brandenburg
- In Sachsen-Anhalt gewittert es die ganze Nacht
- Hier ist die Unwettergefahr am größten
- So wird das Wetter am Sonntag und am Montag
Mehr als 40 Liter Regen pro Quadratmeter in Wismar, Blitze und Donner über Brandenburg und Probleme auf der Autobahn 20: Sommergewitter und heftiger Regen haben bereits am Samstagnachmittag einige Regionen Deutschlands erreicht.
Mehrere Unfälle auf der A7
Auf der Autobahn 7 im Bereich der Landesgrenze zwischen Hessen und Niedersachsen haben Gewitter und starke Regenfälle am Samstag für schwere Verkehrsbehinderungen gesorgt. Witterungsbedingt sei es zu mehreren Verkehrsunfällen gekommen, teilte die Polizei mit und rief zu besonderer Vorsicht auf. Behinderungen gebe es in beiden Fahrtrichtungen, insbesondere auf niedersächsischer Seite zwischen der Grenze zu Hessen und dem Dreieck Drammetal.
Zuvor hatte das Gewitter den Nordosten besonders stark getroffen. Etwa in Wismar und Umgebung hatten die Feuerwehrleute am Nachmittag rund 65 Einsätze, wie ein Sprecher der Regionalleitstelle sagte. Menschen kamen dabei nach ersten Erkenntnissen nicht zu Schaden.
Rund 200 Feuerwehreinsätze nach Unwetter in Lübeck
In Lübeck rückten die Einsatzkräfte nach heftigen Regenfällen in kurzer Zeit etwa 200 Mal aus. Bei einem Blitzeinschlag wurden zwei Menschen im Stadtteil St. Jürgen verletzt. Die Feuerwehr teilte mit: Der Blitz hatte ein Feuer in einem Schuppen ausgelöst. Die beiden Personen befanden sich zum Zeitpunkt des Einschlags in unmittelbarer Nähe.
Die ausgerückten Feuerwehrleute mussten sich auch um zahlreiche vollgelaufene Keller und Alarme durch Brandmeldeanlagen kümmern.
Autobahn in Schleswig-Holstein steht unter Wasser
Das Unwetter zog am Samstag über weite Teile von Hamburg und Schleswig-Holstein in Richtung Ostsee. Die "Ostseezeitung" berichtete auf ihrer Internetseite, dass Gewitter an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein den Verkehr auf der Autobahn 20 zeitweilig zum Erliegen gebracht hätten. Stellenweise habe das Wasser 20 Zentimeter hoch auf der Fahrbahn gestanden.
Probleme bereiteten die Regenmassen den Autofahrern. Auf der A 20 im Bereich Wismar gab es am Nachmittag drei wetterbedingte Unfälle, wie ein Polizeisprecher sagte. Dort verloren Autofahrer die Kontrolle und prallten mit ihren Autos gegen die Leitplanken. In allen drei Fällen blieb es bei Blechschäden.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) mahnte schon am Mittag zur Vorsicht. "Die Hauptgefahr ist in jedem Fall der plötzlich eintretende Starkregen und die damit verbundenen Unwetter", sagte ein DWD-Meteorologe.
Wetterdienst warnt vor Gewittern über Brandenburg
Blitz und Donner bei sommerlichen Temperaturen gab es auch in Brandenburg und Berlin. Der Deutsche Wetterdienst warnte auch dort davor, dass es zu extremen Gewittern kommen könne.
Stellenweise könnte laut DWD heftiger Starkregen mit mehr als 60 Litern pro Quadratmeter fallen. Auch Sturmböen seien möglich. Im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg hagelte es sogar, wie dieses Bild von einem Twitter-User zeigt.
In der Nacht zum Sonntag sollen die Gewitter weiterziehen in Richtung Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Am Sonntag soll sich das Wetter in und um Berlin wieder beruhigen. Dann soll es überwiegend sehr warm und trocken bleiben – auch in Berlin.
In Sachsen-Anhalt gewittert es die ganze Nacht
Über Sachsen-Anhalt haben sich am späten Samstagnachmittag schwere Gewitter gebildet. Dabei prasselte am Nachmittag zunächst besonders viel Starkregen auf das Jerichower Land nieder, wie ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes in Leipzig sagte. So wurden in Drewitz, einem Ortsteil von Möckern, 28 Liter Regen pro Quadratmeter binnen einer Stunde gemessen. In Genthin kam mit 24 Litern pro Quadratmeter fast ebenso viel herunter.
Ein Sprecher des DWD warnte: Die Sachsen-Anhalter müssen auch in den kommenden Tagen Vorsicht walten lassen. "Das Schauspiel soll die ganze Nacht anhalten", sagte ein Meteorologe aus Leipzig. Laut Prognose sollten sich auch am Sonntag immer wieder neue Gewitter bilden. Es werde sich nur ganz langsam von Nordosten her Besserung einstellen.
Hier ist die Unwettergefahr am größten
Der DWD hatte für das Wochenende vor heftigen Gewittern, Hagel und Sturmböen gewarnt. Die höchste Unwettergefahr bestand demnach in einem breiten Streifen von Niedersachsen und Schleswig-Holstein nach Osten und Südosten über Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Nordhessen bis nach Nord- und Ostbayern.
So wird das Wetter am Sonntag und am Montag
Für Sonntag sagt der DWD von Franken und Sachsen über die Mitte bis nach Niedersachsen erneut Schauer voraus und wieder teils kräftige Gewitter mit erhöhter Unwettergefahr durch heftigen Starkregen und Hagel. Weiter nordöstlich, also ganz im Norden sowie im Osten und Nordosten bleibt es länger sonnig und trocken. Weiter südwestlich von Südbayern und Baden-Württemberg bis zum Rheinland gibt es bei wechselnder bis starker Bewölkung regional Regen mit nur einzelnen Gewittern. Die Höchstwerte liegen meist zwischen 21 bis 25 Grad, im Osten bis 28 Grad, im Süden sowie an der See kaum 20 Grad.
In der Nacht zum Montag ist etwa vom Erzgebirge über die Mitte bis nach Niedersachsen und Westfalen weiter teils gewittriger Regen möglich. Die Temperaturen gehen auf 16 bis 9 Grad zurück. Am Montag bleibt es vor allem in der Südwesthälfte wolkig mit einzelnen Schauern und kräftigen Gewittern.
- Nachrichtenagentur dpa
- Warnungen vom Deutschen Wetterdienst