Schwer krankes Kind ausgeflogen Wetterchaos: Die Lage in Österreich ist gefährlich
Österreich kommt nicht zur Ruhe. Obwohl ein Ende der Regen- und Schneefälle in Sicht ist, droht weiter Gefahr: Der Boden ist aufgeweicht, Rutschungen drohen. Ein Mann kam bereits zu Tode.
Ein Dreijähriger mit Blinddarmdurchbruch ist aus einem völlig verschneiten Ort in Österreich ausgeflogen worden. Wie die "Kleine Zeitung" und der Sender ORF am Dienstag berichteten, gelang der Hubschrauber-Crew mit Nachtsichtbrillen die Landung in Heiligenblut am Großglockner. Zuvor hätten die Dorfbewohner dabei geholfen, einen Landeplatz vorzubereiten, berichtete der ORF-Sender Ö3. Der Junge wurde ins Klinikum Klagenfurt gebracht.
Der Ort ist bereits seit Tagen von der Außenwelt abgeschnitten, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete. "Die Regale sind schon ziemlich leer, wenn man einkaufen geht", sagte der Amtsleiter von Heiligenblut, Franz-Josef Bernhard, der APA.
Österreich hofft auf ein Ende der Niederschläge
Die von den Unwettern der vergangenen Tage geplagten Menschen in Österreich hoffen auf ein glimpfliches Ende der anhaltenden Niederschläge. Die Meteorologen erwarteten jedoch für den Dienstag in Osttirol und Kärnten noch mal verbreitet Regen und Schnee, die Niederschläge sollten aber nicht mehr so extrem ausfallen wie an den Vortagen.
Die Sorge ist dennoch groß, dass sich vor allem an steilen Hängen der aufgeweichte Boden löst und es zu gefährlichen Erdrutschen kommt. "Die Lage bleibt noch angespannt", teilte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik mit. Am Montag war ein 79-Jähriger von so einem Hangrutsch hinter seinem Haus verschüttet und getötet worden.
Im Gurktal in Kärnten richten sich die Blicke zudem auf die Pegelstände. Am Montag waren die Feuerwehren hier bereits vielerorts mit Überschwemmungen konfrontiert. Erst ab Mittwoch sind dann vorerst keine neuen Regen- und Schneefälle mehr zu erwarten.
Vielerorts gilt weiterhin Alarmbereitschaft
In der Steiermark blieben die Helfer skeptisch. "Der nächste Regen wird die Lage noch gefährlich zuspitzen. Es wird weitere Muren und Überschwemmungen geben", sagte Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer dem Sender oe24.TV.
Aufgrund der gefährlichen Situation galt auch in der Nacht auf Dienstag in einigen Orten wieder der sogenannte Zivilschutzalarm. Viele Straßen und auch einige Bahnstrecken bleiben vorerst gesperrt, die Menschen wurden aufgefordert, lieber in ihren Häusern zu bleiben. Vor allem in Kärnten dürfen sich zahlreiche Kinder über einen weiteren schulfreien Tag freuen.
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Die heftigen Schnee- und Regenfälle halten die Menschen im Westen und Süden Österreichs bereits seit vergangenen Mittwoch in Atem. Besonders betroffen waren seitdem stets Osttirol, Teile Kärntens, das südliche Salzburger Land und auch das italienische Südtirol. Erst für Mittwoch ist ein Ende der Niederschläge in Sicht. In Teilen des österreichischen Bundeslandes Kärnten hat es im laufenden Monat bereits viermal so viel geregnet und geschneit wie sonst in einem gesamten November.
- Nachrichtenagentur dpa