"Es wird immer noch getan" Papst räumt Missbrauch von Nonnen durch Priester ein
Nach Missbrauch an Kindern hat die katholische Kirche nun auch Übergriffe auf Frauen eingeräumt. Papst Franzsikus berichtet von Gemeinschaften, die Nonnen als Sexsklavinnen gehalten haben.
Papst Franziskus hat sexuellen Missbrauch von Nonnen in der katholischen Kirche eingeräumt. "Es stimmt, es ist ein Problem", sagte er auf dem Rückflug von Abu Dhabi nach Rom. "Ich weiß, dass Priester und auch Bischöfe das getan haben. Und ich glaube, es wird immer noch getan", sagte er auf eine Frage, was der Vatikan gegen den sexuellen Missbrauch von Ordensschwestern tun wolle. Es betreffe einige Kulturen oder religiöse Gemeinschaften mehr als andere. "Es ist keine Sache, die alle machen."
Papst Benedikt löste angeblich eine Gemeinschaft auf
Der Vatikan arbeite seit langem an dem Problem, so der Papst. Einige Frauenglaubensgemeinschaften seien aufgelöst worden, einige Kleriker seien suspendiert und weggeschickt worden. Er fügte hinzu: "Muss man mehr (gegen das Problem) machen? Ja. Wollen wir mehr machen? Ja."
Er sprach dabei einen Fall einer Gemeinschaft aus der Vergangenheit an, bei dem Frauen wie Sklaven behandelt worden seien. Es sei bis zur "sexuellen Sklaverei" durch Kleriker und den Gründer der Gemeinschaft gegangen, so Franziskus. Der damalige Papst Benedikt sei sehr mutig gewesen und habe diese Gemeinschaft nach starken Widerständen sofort nach seinem Amtsantritt aufgelöst. Auf welche Gemeinschaft er sich bezog, sagte der Papst bei der Pressekonferenz im Flugzeug nicht.
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Die Misshandlung von Frauen sei ein generelles Problem. "Die Frau ist zweiter Klasse", sagte Franziskus. Es ist ein kulturelles Problem. (...) Es gibt Länder, wo die Misshandlung von Frauen bis zum Frauenmord geht."
Die katholische Kirche wird seit Jahren von Missbrauchsaffären erschüttert und stürzte dadurch in eine tiefe Krise. Bislang waren vor allem Übergriffe auf Kinder und Jugendliche bekannt geworden. Bislang hatte sich Franziskus nicht zu dem Thema geäußert.
- Nachrichtenagentur dpa, AFP