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Nach Bundeswehrübung: Moorbrand bei Meppen kann noch Wochen andauern


Durch Bundeswehr ausgelöst
Moorbrand in Meppen kann noch Wochen andauern

Von dpa
Aktualisiert am 20.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Meppen: Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr steht an einer Schranke zum Testgelände der Bundeswehr. Dort stehen seit dem 4. September fünf Hektar Moorland in Brand.Vergrößern des Bildes
Meppen: Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr steht an einer Schranke zum Testgelände der Bundeswehr. Dort stehen seit dem 4. September fünf Hektar Moorland in Brand. (Quelle: Stephan Konjer/dpa-bilder)

Nach einem Raketentest brennt es seit zwei Wochen in einem Moorgebiet bei Meppen. Auch eine Evakuierung der Anwohner war zwischenzeitlich nicht ausgeschlossen.

Auch gut zwei Wochen nach dem Ausbruch eines Moorbrandes auf einem Waffentestgelände der Bundeswehr in Niedersachsen rechnen die Behörden mit einem noch langen Kampf gegen das Feuer. Zwar sei es am Mittwoch gelungen, die Lage zu stabilisieren, der Brand schwele aber weiter, teilte die Bundeswehr mit. In der Nacht zu Mittwoch war der Rauch des Brandes in Meppen mehr als hundert Kilometer weit Richtung Bremen geweht worden.

Der Brand, der durch Raketentests Anfang September auf der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) ausgelöst worden war, hat sich inzwischen auf einer Fläche größer als 1.000 Fußballfelder ausgedehnt. Die Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen auf einen angrenzenden Wald.

Munition erschwert Löscharbeiten

Erschwert wird der Löscheinsatz der rund 850 Einsatzkräfte durch vermutete Munitionsreste in dem seit 1876 als Übungsgelände genutzten Moor. Aus Sicherheitsgründen können die Feuerwehrkräfte das Moorgelände nicht überall betreten.

Zwischenzeitlich hatte das Land Niedersachsen Vorbereitungen zur Evakuierung Hunderter Anwohner getroffen, für den Fall dass sich die Lage weiter zugespitzt hätte. Evakuierungen der angrenzenden Siedlungen würden derzeit nicht ins Auge gefasst, hieß es am Mittwoch.

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Selbst aus dem All war der Moorbrand zu sehen, teilte der Deutsche Wetterdienst auf Twitter mit. Auf einem Satellitenbild vom Dienstagnachmittag war die Richtung Nordosten ziehende Rauchsäule gut zu erkennen. Die Bundeswehr bedauerte die Einschränkungen für die Bevölkerung und kündigte eine umfassende Überprüfung des selbstverursachten Moorbrandes an. Obwohl der Rauch für die Bevölkerung eine Belastung darstelle, würden Grenzwerte nicht überschritten.

Ein Ende des Einsatzes ist aus Bundeswehrsicht noch nicht absehbar. Nach Einschätzung des Brand- und Katastrophenschutzexperten des niedersächsischen Innenministeriums, Klaus Wickboldt, dauert es noch ein bis zwei Wochen, bis alle Glutnester erstickt sind. Auch weil ein Löschfahrzeug der Bundeswehr, das den sumpfigen Boden des Testgeländes befahren kann, beim Ausbruch des Brandes defekt war, konnte sich der Schwelbrand ausbreiten, bis ein Löschhubschrauber einsatzbereit war.

Grünen-Politiker stellt Strafanzeige

Die Landespolitik reagierte zunehmend irritiert auf den Brand. Der Grünen-Abgeordnete Christian Meyer stellte nach eigenen Angaben Strafanzeige gegen die Verantwortlichen bei der Bundeswehr wegen fahrlässiger Brandstiftung. Auch Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) äußerte sich empört: "Wenn jetzt auch noch klar ist, dass das Löschfahrzeug nicht einsatzfähig war, dann ist es mehr als fahrlässig."

Verwendete Quellen
  • dpa
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