Aus Höhle gerettete Jungen "Wir haben viel Wasser getrunken"
Eine Woche nach ihrer Rettung haben die aus einer Höhle in Thailand befreiten Jungen das Krankenhaus verlassen. Vor der Presse berichteten sie über ihre Tage in der Dunkelheit.
Die aus einer Höhle in Thailand gerettete Jungen-Fußballmannschaft ist aus dem Krankenhaus entlassen worden. In Fußballtrikots traten sie vor der Rückkehr zu ihren Familien vor die Presse. Dort haben sie ihre Erlebnisse in der Höhle im Norden Thailands geschildert.
Der Arzt, der die Jungen betreut hat, betonte die mentale Stärke der Mannschaft. Auch körperlich gehe es den Jungen inzwischen gut und sie seien bereit ihren Alltag wieder aufzunehmen.
Ein einstündiger Ausflug war geplant
Die Jungen, die zwischen elf und 16 Jahre alt sind, hätten den Ausflug in die Höhle schon eine Woche vorher geplant, sagte der 25-jährige Trainer der Mannschaft. "Wir hatten ein Testspiel und wollten uns danach die Höhle anschauen. Wir hatten nur eine Stunde", sagte er. Ein Spieler habe alle im Anschluss zum Geburtstag bei sich zu Hause eingeladen, sodass die Zeit knapp gewesen sei.
"Wir sind ziemlich tief reingelaufen. In einer Einmündung war ein bisschen Wasser", erzählt der Trainer. Er habe gefragt, ob sie weitergehen sollen. Alle hätten zugestimmt. "Irgendwann ist der Wasserspiegel gestiegen. Als wir gehen wollten konnten wir durch den ursprünglichen Eingang nicht raus", fügte er hinzu.
"Wir haben viel Wasser getrunken"
Neun Tage verbrachte die Mannschaft in der Höhle, bis die Rettungskräfte eintrafen. In der Zeit hätten sich die Spieler gegenseitig Mut gemacht, nach Auswegen gesucht und gegraben, um den Wasserspiegel zu senken. "Wir haben nach dem Ausweg und Wasserquellen gesucht", erzählte ein Spieler. Auf die Frage, wie sie ohne Essen überleben konnten, antwortete der Trainer: "Wir haben viel Wasser getrunken."
Ein Spieler habe dann nach neun Tagen die Höhlentaucher gehört: "Wir haben gerade die Höhle gekratzt und Menschenstimmen gehört. Wir wussten nicht ob es wahr ist", sagte der junge Fußballer. "Als wir herauskamen haben wir nur gegessen", erzählte ein anderer.
Die zwölf Fußballer und ihr Trainer waren am 23. Juni in der Tham-Luang-Höhle von rasch steigenden Wassermassen überrascht worden. Neun Tage später wurden sie gefunden, mit Lebensmitteln versorgt, medizinisch betreut und schließlich nach gut zwei Wochen in der Höhle ins Freie gebracht. Die ebenso riskante wie dramatische Rettungsaktion endete am 10. Juli und sorgte weltweit für Aufsehen.
- AFP