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Nach Höhlendrama in Thailand: Elon Musk bezeichnet Retter als "Pädo"


Klage wegen Beleidigung droht
Elon Musk bezeichnet Rettungstaucher als Pädophilen

dpa, afp, jwi

Aktualisiert am 17.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Elon Musk: Der Unternehmer wurde unter anderem durch seine Beteiligung an dem Elektroautohersteller Tesla bekannt geworden.Vergrößern des Bildes
Elon Musk: Der Unternehmer wurde unter anderem durch seine Beteiligung an dem Elektroautohersteller Tesla bekannt geworden. (Quelle: Kiichiro Sato/dpa-bilder)
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Tesla-Unternehmer Elon Musk hat den an der Rettungsaktion in Thailand beteiligten Vernon Unsworth als "Pädo-Typen" bezeichnet. Der britische Höhlentaucher hat zuvor ein von Musk angebotenes U-Boot zur Rettung der Jungen abgelehnt und verspottet.

Der an der Rettungsaktion in Thailand beteiligte britische Höhlenforscher Vernon Unsworth erwägt nach einer beleidigenden Schimpftirade von Elon Musk eine Klage gegen den US-Unternehmer. Musk hatte den Höhlenexperten, der maßgeblichen Anteil an der Rettung der Fußballmannschaft hatte, auf Twitter ohne nähere Begründung als Pädophilen bezeichnet.

Zuvor hatte Unsworth ein von Musk angebotenes Mini-U-Boot zur Rettung der Fußballmannschaft abgelehnt und als "PR-Trick" bezeichnet. Es bestehe "absolut keine Chance", dass das Mini-U-Boot in der Höhle funktionieren könne, hatte er erklärt. Die Außenhülle des U-Boots sei mit rund 1,70 Metern zu lang gewesen, um die Hindernisse und Kurven zu umfahren. Im US-Sender CNN fügte er hinzu, Musk könne sich "sein U-Boot dorthin stecken, wo es weh tut". Der Höhlenforscher hatte das Rettungsteam mit Informationen über die verwinkelte Tham-Luang-Höhle versorgt.

Tweets inzwischen gelöscht

Musk reagierte auf die Ablehnung mit einer Reihe von Tweets. Er nannte Unsworth nicht beim Namen, sondern sprach von einem "Pädo-Typen". Auf seinem offiziellen Twitter-Account, der 22 Millionen Abonnenten zählt, legte er nach und erklärte, er wette gegen einen von ihm unterschriebenen Dollar-Schein, "dass das stimmt". Später löschte Musk die Tweets wieder. Auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP bei seinem Unternehmen Tesla reagierte er zunächst nicht.

Unsworth sagte der Nachrichtenagentur AFP am Montag, er habe die Tweets nicht alle durchgesehen und habe nur davon gehört. Auf die Frage, ob er juristisch dagegen vorgehen werde, sagte er: "Wenn es so ist wie ich denke, dann ja." Er werde darüber entscheiden, wenn er diese Woche nach Großbritannien zurückfliege. Die Episode mit Musk sei aber "nicht vorbei". Nun droht dem Investor eine Klage.

Kollege nimmt Unsworth in Schutz

Der dänische Taucher Claus Rasmussen, der ebenfalls an der Rettungsmission beteiligt war, nannte die Behauptungen Musks "unangemessen" und hob Unsworths Rolle bei der Rettung hervor. "Er war derjenige, der tatsächlich den Großteil der Höhle kartographiert hat." Unsworth sei "eine der treibenden Kräfte" bei der ganzen Aktion gewesen und habe den Tauchern alles erklärt.

Die zwölf Fußballer im Alter zwischen elf und 16 Jahren und ihr 25-jähriger Trainer waren am 23. Juni in der Tham-Luang-Höhle von rasch steigenden Wassermassen überrascht worden. Neun Tage später wurden sie gefunden, mit Lebensmitteln versorgt, medizinisch betreut und schließlich nach gut zwei Wochen in der Höhle ins Freie gebracht. Die Rettungsaktion endete am vergangenen Dienstag und sorgte weltweit für Aufsehen.

Verwendete Quellen
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