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Naturschutz: Kolumbien schafft riesigen Tropenwald-Nationalpark


Naturschutz
Kolumbien schafft riesigen Tropenwald-Nationalpark

Von dpa
Aktualisiert am 03.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Der Serranía-de-Chiribiquete-Nationalpark in Kolumbien liegt zwischen Orinoco-Ebene, Anden und dem Amazonas-Gebiet.Vergrößern des Bildes
Der Serranía-de-Chiribiquete-Nationalpark in Kolumbien liegt zwischen Orinoco-Ebene, Anden und dem Amazonas-Gebiet. (Quelle: colprensa./dpa)
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Chiribiquete (dpa) - Berge, Savanne, Regenwald: Die kolumbianische Regierung hat im Süden des Landes den größten Tropenwald-Nationalpark der Welt geschaffen.

Präsident Juan Manuel Santos erweiterte den Nationalpark Serranía de Chiribiquete um 1,5 Millionen Hektar. Mit einer Gesamtfläche von 4,3 Millionen Hektar ist das Schutzgebiet nun größer als die Niederlande.

"Das ist vielleicht der wichtigste Ort der Artenvielfalt auf der Welt. Deshalb haben wir alles getan, um ein noch größeres Territorium unter Schutz zu stellen. Die Bedeutung dieses Ortes verpflichtet uns dazu, ambitioniert zu sein", sagte Santos.

Bereits am Wochenende war der Nationalpark von der Unesco zum Welterbe erklärt worden. Das riesige Gebiet beherbergt sowohl archäologische Schätze als auch eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Den indigenen Völkern ist die Region als "Haus des Jaguars" heilig.

An den Tafelbergen sind über 75.000 Wandmalereien zu sehen, einige davon über 20.000 Jahre alt. Sie zeigen Jagd-, Kriegs- und Tanzszenen. Für die indigenen Völker der Uitoto, Carib und Arawak ist Chiribiquete "das Ufer, an dem die Welt beginnt und endet".

Präsident Santos sagte: "Wir übergeben den Indigenen die Schlüssel zu dem Park, damit sie ihn schützen mögen. Die indigenen Gemeinschaften sind die besten Verteidiger von Mutter Erde, der Wälder und des Wassers."

Zudem verbindet der Nationalpark mit der Orinoco-Savanne, den Anden, dem Bergland von Guayana und dem Amazonas vier ganz unterschiedliche Ökosysteme. Der Naturpark mit seinen bis zu 900 Meter hohen Felsplateaus ist Heimat von gefährdeten Arten wie Jaguar, Rosa-Flussdelfin und Tapir.

Der einzigartige Lebensraum wird vor allem vom illegalen Holzeinschlag gefährdet. Nachdem die linke Guerillaorganisation Farc vor einem Jahr die Waffen niederlegte, gibt es in der abgeschiedenen Region keine Ordnungsmacht mehr. "Die Abholzung ist außer Kontrolle, weil es keinen bewaffneten Akteur mehr gibt, der über Autorität verfügt, und der Staat sich schwer tut, angemessen Präsenz zu zeigen", sagte Harold Ospino von der Umweltschutzstiftung FCDS. Abtrünnige Splittergruppen der Farc sollen nun in die illegale Abholzung verwickelt sein.

Die Umweltschutzorganisation WWF hofft, dass die Erweiterung des Nationalparks die Entwaldung stoppen kann. "Die Vergrößerung von Chiribiquete ist ein Meilenstein für den Erhalt des Amazonas und von globaler Bedeutung für den Waldschutz", sagte Südamerika-Referent Roberto Maldonado.

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