Hunderttausende ohne Strom Winterchaos legt Kanadas Osten lahm
Eisregen und heftige Schneefälle haben an der kanadischen Ostküste ein Verkehrschaos ausgelöst und hunderttausende Haushalte von der Stromzufuhr abgeschnitten. Allein in der Provinz Ontario waren 350.000 Haushalte ohne Elektrizität, die meisten davon im Großraum Toronto.
In Quebec fehlte am Sonntag rund 50.000 Haushalten der Strom. Im Süden der Provinz knickten Bäume und Strommasten unter der Schneelast zusammen. Vor allem in Toronto, aber auch in Montreal mussten Flüge gestrichen werden. Insgesamt fielen mehr als 700 Flüge aus, mehr als 11.000 Passagiere waren davon betroffen.
Torontos Bürgermeister Rob Ford sprach vom "schlimmsten Sturm in der Geschichte" der viertgrößten Stadt Nordamerikas und zog in Erwägung, den Notstand auszurufen. "Wenn sich die Situation in den kommenden Stunden verschärft, werden wir viele Notunterkünfte öffnen müssen", sagte Ford dem Sender CP24.
Zehn Tote bei Verkehrsunfällen
Der Elektrizitätsversorger Toronto Hydro rechnet damit, dass heftige Windböen die Probleme noch verschärfen könnten. Ontarios Provinzregierung sicherte allen Betroffenen umfassende Unterstützung zu.
Auf den Hauptverkehrsachsen an der Ostküste verursachten die Unwetter zahlreiche Karambolagen. Örtlichen Medien zufolge wurden am Wochenende etwa zehn Menschen bei Verkehrsunfällen getötet.
Rekordwärme an US-Küste
In den USA fiel durch Schnee und Eis in Michigan, im Norden des Staates New York und in New England in 400.000 Haushalten der Strom aus. Mindestens neun Menschen kamen ums Leben, darunter fünf bei Überschwemmungen in Kentucky. In Arkansas wurde eine Frau bei einem Tornado getötet.
In New York sollen die Temperaturen nach Angaben des US-Wetterdienstes am Montag wieder auf mehr als zehn Grad Celsius klettern. In mehreren Großstädten im Nordosten der USA, darunter Philadelphia und Newark in New Jersey, wurde bereits am Sonntag eine Rekordwärme für einen Dezember verzeichnet.