Regenfälle und Überschwemmungen Klimawandel verstärkt "La Niña"
Die heftigen Regenfälle und Überschwemmungen in Australien und Brasilien sind nach Ansicht des Kieler Klimaforschers Mojib Latif auch eine Folge des weltweiten Klimawandels. "Langfristig nehmen die extremen Wetterereignisse wegen der globalen Erwärmung zu", sagte der Klimaexperte.
Zwar werde für die aktuellen Wetterextreme in erster Linie das Klimaphänomen "La Niña" verantwortlich gemacht, das in bestimmten Regionen der Erde für eine natürliche Erwärmung und extreme Niederschläge sorgt. Die Klimaveränderungen könnten diesen Effekt aber verstärken, wie der Meteorologe vom Leibnitz-Institut für Meereswissenschaften betont. "Das, was jetzt in Australien passiert, passt ins Bild."
Temperatur der Ozeane steigt
Das Naturphänomen "La Niña" sorgt dafür, dass sich durch Wind und Meeresströmungen das Wasser im östlichen Pazifik abkühlt und im westlichen Pazifik erwärmt - so auch vor der Küste Australiens. Das warme Meereswasser vor den Küsten verdunstet stärker und sorgt damit für intensive Regenfälle, die zu Überschwemmungen führen können. "La Niña" wird auch für extreme Niederschläge im nördlichen Südamerika, besonders in Brasilien und Kolumbien, sowie im Südosten Afrikas verantwortlich gemacht.
Ohnehin hat sich nach Angaben Latifs die Wassertemperatur der Ozeane in den vergangenen Jahrzehnten durch den globalen Klimawandel um einige Zehntel erhöht. "La Niña" führe dann zu einer zusätzlichen Erwärmung. Dies zusammen könne dann solche extremen Wetterereignisse wie in Australien oder Brasilien weiter verstärken.
Bei Überschwemmungen und Erdrutschen in Brasilien kamen bislang mehr als 500 Menschen ums Leben. In Australien richtete die Jahrhundertflut schwere Verwüstungen an und kostete zahlreiche Menschen das Leben.
Deutscher Winter war normal
Mit dem ungewöhnlich schneereichen Dezember in Deutschland und dem Hochwasser zu Jahresbeginn hat "La Niña" freilich nichts zu schaffen. Der Winter in Deutschland sei durchaus normal, sagte Latif. Das derzeitige Hochwasser sei eine Folge des Abschmelzens von Eis und Schnee und der teils ergiebigen Regenfälle.
Quelle: AFP