Thailand Überschwemmungsgefahr in Bangkok ist noch nicht gebannt
Die Überschwemmungsgefahr in Bangkoks Innenstadt ist nach Angaben des Gouverneurs noch nicht vorbei. Es fließe immer noch mehr Wasser aus den Überschwemmungsgebieten auf die thailändische Hauptstadt zu, als hinausgepumpt werden könne, sagte Sukhumbhand Paribatra der Zeitung "Nation". "Die Differenz sind etwa 100 Millionen Kubikmeter am Tag", sagte er.
Die Innenstadt wird nach wie vor durch Flutwälle im Norden trocken gehalten. In den westlichen und östlichen Bezirken stieg das Wasser dagegen in den vergangenen Tagen weiter an und überschwemmte zahlreiche Straßen. In den Außenbezirken stehen ganze Viertel teils seit drei Wochen unter Wasser.
Lebensmittel werden knapp
Die Wasserbehörden zeigten sich jedoch zuversichtlich, dass die Hauptstadt innerhalb von elf Tagen trocken gelegt werden könne. Aus der Region Bangkok könnten jeden Tag 400 Millionen Kubikmeter in Richtung den Golf von Thailand gepumpt werden, zitierte die "Bangkok Post" den Sprecher der Behörde.
Derweil drohen Phuket und anderen beliebten Touristenzielen in Thailand Lieferengpässe bei Lebensmitteln. Das Wasser erreichte am Mittwoch eine zentrale Autobahn, die Bangkok mit dem Süden des Landes verbindet. Teile der Schnellstraße Rama II seien im Westen Bangkoks überschwemmt worden, berichtete Paribatra der "Bangkok Post". Die Hauptstadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt Thailands. Durch ihre zunehmende Isolation werden Lieferketten landesweit unterbrochen. Seit Wochen ist das Mineralwasser in den Supermärkten knapp, neuerdings auch das Bier.
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Lieferungen aus dem Ausland
Um ihre Regale zu füllen, importieren Einzelhändler auf Phuket, rund 700 Kilometer südlich von Bangkok, Waren aus Malaysia und anderen benachbarten Ländern. Die britische Supermarktkette Tesco hat schon drei Millionen Liter Wasser und acht Millionen Nudelpakete vom Schwesterunternehmen in Malaysia bekommen, berichtete die Zeitung "Phuket News". Auch für Dosenfisch, Eier und H-Milch greift die Kette bereits auf ihre weltweiten Lieferanten zurück.
Andere Händler auf Phuket rationieren. "Wir haben noch immer nicht genug Eier, um die Nachfrage zu decken. Also teilen wir jedem drei Pakete mit je 30 Eiern zu", sagte der Manager der thailändischen Supermarktkette Big C, Prapruet Saiwattansuk.
100 Tote in Vietnam
Aber nicht nur Thailand ist von den Fluten schwer gezeichnet. Nach starken Monsun-Regenfällen in den vergangenen Monaten kämpfen die Menschen in Südostasien gegen schwere Überschwemmungen - die Zahl der Todesopfer ist inzwischen auf mindestens 840 gestiegen. Vietnam hat 100 Tote zu beklagen, darunter viele Kinder, wie die Behörden mitteilten. Und auch Kambodscha und Laos sind überspült. In Thailand allein starben bislang 529 Menschen.
Quelle: dpa