Mann sah Täter in die Augen Anschlag in Solingen: Opfer berichtet Dramatisches
Er ist selbst Geflüchteter und wurde beim Anschlag in Solingen verletzt: Der Iraner Siavash Hosseini berichtete dem WDR über die Schreckensmomente.
Ein Opfer des Anschlags von Solingen hat sich beim WDR über den Tatverlauf geäußert. Siavash Hosseini wurde dabei angegriffen und verletzt. Er war mit einem Freund auf dem Stadtfest in Solingen, als das Chaos losbrach. "Alles ist in weniger als 15 Sekunden passiert", sagte er dem WDR über den Angriff des Verdächtigen, einem aus Syrien geflüchteten 26-Jährigen. Keiner habe reagieren können, es sei so schnell gegangen.
Hosseini ist selbst aus seiner Heimat geflüchtet, vor einem Jahr ist er aus dem Iran nach Deutschland gekommen. Hier hat er eine Ausbildung zum Mechatroniker begonnen, erzählt er dem Sender. Bei dem Stadtfest habe er einfach nur Spaß haben wollen: "Ich habe gesehen, dass alle Leute draußen sind und tanzen".
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"Konnte mich wegdrehen"
Er hatte noch per Handy das Konzert gefilmt, als es losging. Dem Täter habe er in die Augen geschaut, dann sei dieser auf ihn zugekommen. Der Iraner habe sich wegdrehen können, dennoch erlitt er eine Schnittwunde am Nacken. Zusammen mit anderen Verletzten sei er ins Krankenhaus gekommen, dort wurde die Wunde nach seinen Angaben mit 21 Stichen genäht. Dem WDR zeigte er Bilder seiner genähten Wunde, die sich fast bis zur Schulter zieht. "Ich bin ganz glücklich", meint er heute. Er sei am Leben. "Ich könnte einer der getöteten Menschen sein."
Am Freitagabend waren bei der Messerattacke während eines Stadtfestes drei Menschen getötet und acht weitere verletzt worden. Der mutmaßliche Täter stellte sich am Samstag und wurde festgenommen. Der Generalbundesanwalt ermittelt wegen Terrorverdachts. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) reiste bereits am Samstag nach Solingen, ebenso unter anderem Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).
- wdr.de: "Anschlag in Solingen: Ein Opfer berichtet"