Nächstes Tief rauscht heran "Sturm 'Jitka' könnte Deutschland noch härter treffen"
In Irland wütet ein starker Sturm, dessen Ausläufer auch Deutschland erreichen. Am Mittwoch könnte es sogar noch heftiger kommen.
Sturmtief "Isha" hat in Irland massive Schäden verursacht: Windgeschwindigkeiten von fast 150 km/h wurden gemessen, das ist Orkanstärke. Am Sonntagabend geriet ein Autofahrer in Hochwasser. Sein Wagen wurde gegen einen Betonpfeiler geschleudert, der 40-Jährige starb. Unterdessen saßen in 235.000 Haushalten die Menschen im Dunkeln, weil der Strom ausgefallen war.
"Ganz so hart erwischt 'Isha' Deutschland zwar nicht", sagt der Meteorologe Karsten Brandt t-online. "Aber auch wir werden ordentlich durchgeschaukelt. Der Sturm über Irland trifft auch uns."
"Isha" in Deutschland: Deutscher Wetterdienst warnt
Die deutschen Sturm-Spitzenwerte am Montagmorgen wurden dem Chef des Portals "Donnerwetter" zufolge an der Grenze zu Dänemark gemessen: 100 km/h an der Ostseeküste in Kiel und Glücksburg, 91 km/h auf Sylt. Bis nach Nordrhein-Westfalen hinein reichen starke Ausläufer von "Isha", in Düsseldorf wurden laut Brand 85 km/h gemessen.
Bis zum späten Montagnachmittag gilt in weiten Teilen Deutschlands eine amtliche Warnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor markantem Wetter. Das heißt: Einzelne Äste könnten abbrechen und Menschen treffen. Der DWD rät: "Achten Sie besonders auf herabfallende Gegenstände."
Sturmtief "Jitka" könnte noch wilder werden
Danach ist es allerdings noch lange nicht vorbei. Experte Brand: "Es flacht zwar vorübergehend etwas ab, aber dann kommt schon das zweite Sturmtief von den britischen Inseln. Und das könnte uns härter treffen als das erste. Gut möglich, dass es in Deutschland dann sogar noch wilder wird."
An der Küste bringt Tief "Jitka" von Dienstag auf Mittwoch orkanartige Böen bis 120 km/h, prognostiziert Brand. Weiter im Landesinneren sind in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, aber auch weiter südlich bis nach NRW 100 km/h möglich.
Kommt der Winter noch einmal zurück?
Mit dem Wind wird es im Übrigen auch deutlich wärmer: Teils würden die Temperaturen sogar nachts auf mehr als zehn Grad steigen, sagt Brand. Anschließend komme ein Hoch, der Experte erwartet es von Freitag bis Sonntag. Das bringe dann schönes, klares Wetter, mit dem es aber auch wieder etwas kälter werde.
Wie weit genau es heruntergehen könnte, darauf will sich Brand allerdings noch nicht festlegen. Es sei auch denkbar, dass Anfang Februar noch einmal der Winter zurückkehre.
- Telefonat mit Karsten Brandt von Donnerwetter.de
- dwd.de: Wetterwarnungen
- independent.ie: "Storm Isha: New wind warning issued" (Englisch)
- independent.ie: "Man dies in Mayo road crash after skidding in floods during Storm Isha" (Englisch)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa