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Boeing: Flugverbot für 171 Maschinen nach Horror auf 4.900 Metern Höhe


Boeing-Tür fliegt nach Start weg
Flugverbot für 171 Maschinen nach Horror auf 4.900 Metern Höhe

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 07.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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Horror-Flug: Mitten in der Luft verliert eine Boeing plötzlich die Tür und muss notlanden. (Quelle: t-online)

Horror in 4.900 Metern Höhe: Plötzlich reißt ein Loch im Rumpf auf, Teile eines Sitzes werden fortgerissen. Der Zwischenfall hat jetzt Folgen für Boeing.

Nach dem Abriss eines Kabinenteils samt Fenster an einer Boeing 737-9 Max hat die US-Luftfahrtbehörde FAA ein vorübergehendes Flugverbot für 171 Maschinen des Typs angeordnet. Die Behörde teilte am Samstag mit, es seien sofortige Inspektionen bestimmter Flugzeuge dieses Modells nötig, die etwa vier bis acht Stunden pro Maschine in Anspruch nähmen.

Erst danach könnten die betroffenen Flugzeuge wieder in Betrieb gehen. Dies gelte für Maschinen, die von US-Fluggesellschaften betrieben würden oder auf amerikanischem Territorium unterwegs seien.

Teile von Flugzeugsitz fliegen weg

Am Freitag war bei der erst wenige Wochen alten 737-9 Max in rund 4.900 Metern Höhe kurz nach dem Start ein großes Teil aus dem Flugzeug herausgebrochen. Die Boeing der Fluggesellschaft Alaska Airlines befand sich zu diesem Zeitpunkt gerade im Steigflug. Von Passagieren verbreitete Videos zeigen ein Loch in Form und Größe einer Flugzeugtür auf der linken Flugzeugseite.

Laut dem Fachportal "Aviation Herald" befindet sich an der Stelle in Reihe 26 in dem Flugzeugtyp eigentlich ein Notausgang. Dieser werde von Alaska Airlines jedoch nicht benutzt, die Ausgangstür sei in der Kabine daher mit einer Platte verdeckt gewesen.

Teile des Flugzeugsitzes neben dem unbrauchbar gemachten Notausgangs seien bei dem Vorfall am Freitag mitgerissen worden, berichtete der "Aviation Herald". Auf dem Sitz habe glücklicherweise niemand gesessen.

Sog soll Jugendlichem das T-Shirt fortgerissen haben

Der Sog soll Passagieren zufolge so stark gewesen sein, dass einem Jugendlichen, der in Reihe 26 saß, ein T-Shirt weggesaugt worden sei. Seine Mutter habe den Jungen auf dem Mittelsitz dann festgehalten. Außerdem sollen mehrere Telefone aus dem Flugzeug herausgesaugt worden sein.

Eine Passagierin berichtete der "New York Times", sie sei bei dem Flug durch ein lautes Geräusch geweckt worden. "Ich habe meine Augen geöffnet und als erstes die Sauerstoffmaske direkt vor mir gesehen." Sie fügte hinzu: "Und dann habe ich nach links geschaut und die Flugzeug-Wand an der Seite war weg." Sie habe gedacht, sie würde sterben.

737-Max-Reihe: 345 Tote bei Unglücken 2018 und 2019

Aus Aufzeichnungen geht hervor, dass der Pilot unmittelbar reagierte: "Wir erklären einen Notfall", hieß es in einem Funkspruch an die Flugsicherung. Die Maschine war mit 171 Passagieren auf dem Weg von Portland, Oregon, nach Ontario in Kalifornien. Der Pilot drehte nach dem Vorfall um und konnte die Maschine sicher landen.

Fluggesellschaften und den Hersteller Boeing dürfte der Vorfall alarmieren. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB untersucht den Fall. Anders als beim glimpflichen Ausgang am Freitag waren zwei Notfälle 2018 und 2019 katastrophal geendet und hatten zu einem Startverbot der 737-Max-Reihe geführt. Bei den beiden Abstürzen gab es insgesamt 346 Todesopfer. Als Hauptursache gilt ein fehlerhaftes Steuerungsprogramm, das die Maschinen zu Boden lenkte.

Boeing hatte daraufhin den Typ überarbeitet und nach und nach Wiederzulassungen erlangt. Mit Produktionsmängeln sorgte der Mittelstreckenjet allerdings weiter für Schlagzeilen und belastete die Bilanzen des Herstellers.

Verwendete Quellen
  • faa.gov: "FAA-Erklärung zum vorübergehenden Flugverbot für bestimmte Boeing 737 MAX 9-Flugzeuge"
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