Aus Österreich Ex-Außenministerin zieht für brisanten Job nach Russland um
Karin Kneissl ist von einem russischen Militärflugzeug aus Syrien abgeholt und nach Russland geflogen worden. Von St. Petersburg aus soll sie fortan Putins Politik im Nahen Osten mitbestimmen.
Die durch einen Walzer mit Russlands Staatschef Wladimir Putin international bekannt gewordene österreichische Ex-Außenministerin Karin Kneissl ist nach Russland umgezogen – und zwar mit ihren Ponys im Schlepptau. Wie die russische Investigativ-Website "The Insider" meldete, flogen die Ex-Politikerin sowie ihre Reittiere mit einem russischen Militärflugzeug vom russischen Stützpunkt Hmeimim in Syrien nach St. Petersburg.
"Ich konnte unmöglich unter Kriegsbedingungen mit einem Lastwagen durch Syrien fahren", bestätigte Kneissl den Flug am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Zudem gebe es wegen der Sanktionen keine Frachtflüge und "kein DHL", schrieb sie im Onlinedienst Telegram.
Kneissl übernimmt Leitung eines Thinktanks
Grund für Kneissls Umzug nach St. Petersburg ist ein neuer Job. Kneissl war von Dezember 2017 bis Mai 2019 österreichische Außenministerin. Seit 2022 lebte sie im Libanon. Im Juni hatte sie dann angekündigt, die Leitung eines an die Universität von St. Petersburg angegliederten Thinktanks zu übernehmen. In dieser Position solle sie dabei helfen, die Politik Russlands im Nahen Osten zu definieren.
Kneissl hatte Putin 2018 zu ihrer Hochzeit eingeladen, als ihr Land turnusgemäß die EU-Ratspräsidentschaft innehatte. Bilder davon, wie sie mit Putin Walzer tanzt und einen tiefen Knicks vor ihm macht, gingen damals um die Welt. Die 58-Jährige war unter anderem Gastautorin beim russischen Staatssender RT und Aufsichtsrätin im russischen Ölkonzern Rosneft. Deutschlands Ex-Kanzler Gerhard Schröder hatte dort den Vorsitz. Ihr Amt bei Rosneft musste Kneissel im Mai 2022 niederlegen. Von Putin und seinem Krieg gegen die Ukraine distanzierte sie sich jedoch nie öffentlich, weshalb sie stets als umstritten galt.
- Nachrichtenagentur AFP