Feldversuch in Australien Impfung soll beliebte Tierart retten

Rund die Hälfte der Koalas in Queensland haben laut Wissenschaftlern Chlamydien. Jetzt sollen die Tiere gegen die tödliche Krankheit geimpft werden.
Australische Wissenschaftler haben in einem Feldversuch damit begonnen, Koalas im australischen Bundesstaat New South Wales damit begonnen, wilde Koalas gegen Chlamydien zu impfen, berichtet die Nachrichtenagentur AP.
Bei Menschen kann die häufig vorkommende Geschlechtskrankheit unter anderem zu Unfruchtbarkeit führen, wenn sie unbehandelt bleibt. Für Koalas kann eine Infektion mit Chlamydien hingegen tödlich enden, erklärt der an der Impfstoffentwicklung beteiligte Mikrobiologe Samuel Phillips gegenüber AP. Koalas können demnach so krank werden, "dass sie nicht mehr auf Bäume klettern können, um Nahrung zu bekommen oder Raubtieren zu entkommen". Bei weiblichen Koalas kann es auch zu Unfruchtbarkeit kommen.
Schätzungen: Rund die Hälfte der wilden Koalas infiziert
Die ersten Koalas wurden im März gefangen, geimpft und wieder frei gelassen. Um das Ziel zu erreichen, etwa die Hälfte der Koala-Population in der Region Northern Rivers – also rund 50 Tiere – zu impfen, brauche es etwa drei Monate.
Wissenschaftler schätzen, dass rund die Hälfte der wilden Koalas im US-Bundesstaat Queensland bereits mit Chlamydien infiziert sind. Der Ursprung der Krankheit bei Koalas ist nicht geklärt, aber Forscher halten es für wahrscheinlich, dass sich die Tiere zunächst über den Kot von infizierten Schafen und Rindern ansteckten. Dann werde es wahrscheinlich sexuell weiter verbreitet oder von der Mutter an die Nachkommen weitergegeben.
- apnews.com: "Koalas are dying from chlamydia. A new vaccine effort is trying to save them" (englisch)