Nach Unruhen in Brasilien Bericht: Bolsonaro wurde ins Krankenhaus eingeliefert
Der brasilianische Ex-Präsident Jair Bolsonaro soll derzeit in den USA behandelt werden. Er war in den vergangenen Jahren mehrfach ärztlich untersucht worden.
Der ehemalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist nach Angaben seiner Ehefrau in ein Krankenhaus in den USA eingeliefert worden. Ihr Mann sei "unter Beobachtung im Krankenhaus, aufgrund von Unterleibsbeschwerden, die von dem Messerangriff im Jahr 2018" während des damaligen Präsidentschaftswahlkampfes herrührten, schrieb Bolsonaros Ehefrau Michelle am Montag im Onlinekanal Instagram.
Zuvor hatte die brasilianische Zeitung "O Globo" berichtet, Bolsonaro sei wegen "starker Bauchschmerzen" im Krankenhaus aufgenommen worden. Das ehemalige Staatsoberhaupt ist in den vergangenen Jahren mehrfach im Krankenhaus behandelt worden. Bei einer Wahlkampf-Veranstaltung im September 2018 hatte ein geistig verwirrter Mann auf Bolsonaro eingestochen und ihm schwere Bauchverletzungen zugefügt. Der Ex-Militär führte den Wahlkampf dann aus dem Krankenhaus fort.
Bolsonar wohnt offenbar bei brasilianischem Ex-Kampfsportler
Der 67-Jährige hatte Brasilien zwei Tage vor dem Ende seiner Amtszeit in Richtung USA verlassen und damit die traditionelle Übergabe der Präsidentenschärpe an seinen Nachfolger, den linksgerichteten Luiz Inácio Lula da Silva, verweigert. Er soll seitdem im Haus eines brasilianischen Ex-Kampfsportlers in Orlando wohnen.
Am Sonntag waren Hunderte Bolsonaro-Anhänger in der Hauptstadt Brasília in das Kongressgebäude, den Präsidentenpalast und den Sitz des Obersten Gerichts eingedrungen und hatten dort stundenlang schwere Verwüstungen angerichtet. Dabei entlud sich ihr Zorn über den Wahlsieg Lulas, der sich in einer Stichwahl knapp gegen Bolsonaro durchgesetzt hatte und seit Jahresbeginn im Amt ist. Mehr dazu lesen Sie hier.
Aus den Reihen der US-Demokraten sind deswegen Forderungen nach seiner Auslieferung laut geworden. Mehr dazu lesen Sie hier. Nach Aussagen des Nationalen Sicherheitsberaters Jake Sullivan ist bislang kein Auslieferungsgesuch bei den Vereinigten Staaten eingegangen.
- Nachrichtenagenturen AFP und Reuters