In Tschechien Lieferwagen mit Migranten verunglückt bei Verfolgungsjagd
Mehrere Schwerverletzte: Ein Lieferwagen mit Migranten an Bord ist in Tschechien verunfallt. Das Land verzeichnet einen deutlichen Anstieg illegaler Einreisen.
Nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei ist ein Lieferwagen mit 29 Migranten an Bord in Tschechien verunglückt. Sechs Menschen wurden schwer und 15 leicht bis mittelschwer verletzt, wie ein Polizeisprecher am Samstag nach Angaben der Agentur CTK mitteilte. Unter den Verletzten seien auch fünf Kinder. Die Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort.
Der Fahrer des Lieferwagens hatte aus der Slowakei kommend bei der Grenzkontrolle am Übergang Lanžhot nicht angehalten. Bei der Verfolgung soll er versucht haben, ein Polizeiauto von der Straße zu drängen. Schließlich verlor er an einer Kreuzung in Břeclav die Kontrolle über das Fahrzeug und prallte damit gegen zwei geparkte Autos, ein Verkehrsschild sowie ein Haus.
Illegale Einreise nimmt auch in Deutschland stark zu
Die Migranten stammten Medienberichten zufolge aus Syrien. Břeclav liegt rund 230 Kilometer südöstlich von Prag. Tschechien hatte am Donnerstag vorübergehend wieder Grenzkontrollen zur Slowakei eingeführt. Begründet wurde dies mit einem Anstieg der illegal einreisenden Migranten auf der sogenannten Balkanroute nach Westeuropa.
Wie die "Rheinische Post" am Samstag berichtete, hat in den vergangenen Monaten auch die illegale Einreise nach Deutschland stark zugenommen. Der "Brennpunkt" sei dabei die deutsch-tschechische Grenze mit 11.827 registrierten Fällen von Jahresbeginn bis Ende September, berichtete das Blatt unter Berufung auf Daten der Bundespolizei. Im gesamten Jahr 2021 waren an dieser Grenze demnach nur etwa 4200 illegale Einreisen gemeldet worden.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP