"Urbi et Orbi" Papst Franziskus spendet den Ostersegen persönlich
Auf dem Petersplatz in Rom wird die Ostermesse gefeiert. Papst Franziskus ließ sich zunächst vertreten – nahm am Ende dann aber selbst teil.
Papst Franziskus hat den Ostersegen am Ostersonntag persönlich gespendet. Um kurz nach 12 Uhr wurde er in einem Rollstuhl zur Messe auf dem Petersplatz geschoben. Von der Mittelloggia des Petersdoms aus begrüßte er die Gläubigen. Mit brüchiger Stimme sagte er: "Liebe Schwestern und Brüder, frohe Ostern." Dann erteilte er den Segen.
Immer wieder ertönten Rufe "Es lebe der Papst". Auf dem Petersplatz hatten sich mehrere Zehntausend Gläubige versammelt.
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Zuvor hatte der ehemalige Erzpriester des Petersdoms, Kardinal Angelo Comastri, die Liturgie in Vertretung von Papst Franziskus geleitet. Der Pontifex hatte sämtliche Liturgien der vergangenen Wochen, auch in der Karwoche, anderen übertragen, weil er sich auf ärztliches Anraten nach seiner schweren Lungenerkrankung noch schonen soll. Das Oberhaupt von weltweit mehr als 1,4 Milliarden Katholiken war nach einer lebensgefährlichen Lungenentzündung vor vier Wochen aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Johannes Paul II. spendete den Segen eine Woche vor seinem Tod
Es war spekuliert worden, ob Franziskus den Ostersegen spenden kann. Berichten zufolge wäre es das erste Mal in der jüngeren Kirchengeschichte gewesen, dass ein Papst den seit dem 14. Jahrhundert praktizierten Segen von einem anderen erteilen lässt.
Im Jahr 2005 hat Papst Johannes Paul II. mit letzter Kraft eine Woche vor seinem Tod den Ostersegen vom Fenster seiner Wohnung aus erteilt, war jedoch bereits nicht mehr in der Lage, die Segensformel zu sprechen.
- youtube.com: Übertragung der Ostermesse am 20. April 2025
- vaticannews.va: "Live bei uns: Ostermesse vom Petersplatz, Papst wird erwartet"
- katholisch.de: "Zeitung: Ostern erstmals ohne 'Urbi et orbi'-Segen des Papstes"
- Mit Material der Nachrichtenagenturen AFP und dpa