Zerstörerische Feuer Milderes Wetter begünstigt Löscharbeiten in Kalifornien
In Kalifornien wütet zur Zeit einer der größten Brände in der Geschichte des US-Bundesstaates. Mehr als 4.000 Helfer kämpfen gegen das Feuer - mit ersten Erfolgen. Auch in Kanada brennt es.
Im Kampf gegen den seit Tagen wütenden verheerenden Waldbrand im Norden Kaliforniens macht die Feuerwehr erste Fortschritte. Rund zwölf Prozent des Feuers nördlich von Sacramento seien eingedämmt worden, teilte Billy See von der Behörde Cal Fire mit. Mehr als 4.000 Helfer seien im Einsatz. Derweil sind ganze Landstriche verwüstet und viele Häuser zerstört.
Noch vor wenigen Tagen war das sogenannte Park Fire völlig außer Kontrolle gewesen und hatte sich schnell auf eine Fläche von zuletzt über 1.450 Quadratkilometern ausgedehnt - das entspricht mehr als der Fläche der Stadt Los Angeles. Nach ersten Schätzungen wurden knapp 70 Gebäude beschädigt oder zerstört. Diese Zahl könnte aber noch steigen. Rund 4.200 Menschen seien aufgefordert worden, die Gefahrenzone zu verlassen. Cal Fire zufolge handelt es sich um den siebtgrößten Brand in der Geschichte des Westküstenstaates.
Ein Verdächtiger wegen Brandstiftung festgenommen
Ersten Ermittlungen zufolge wurde das "Park Fire" möglicherweise durch Brandstiftung ausgelöst. Die Polizei hatte vergangene Woche eigenen Angaben zufolge einen 42-jährigen Tatverdächtigen festgenommen. Die Ermittler im Bezirk Butte County gingen davon aus, dass der Mann nahe der Stadt Chico ein brennendes Auto eine steile Böschung hinuntergeschoben und damit das Feuer ausgelöst habe.
Das ist kein Einzelfall. Allein in diesem Jahr habe es landesweit mehr als 54 Festnahmen wegen Brandstiftung gegeben, teilte Cal Fire auf X mit. Die Behörde wies auf eine hohe Brandgefahr hin: "Jeder Funke hat das Potenzial, zum nächsten lodernden Flächenbrand zu werden."
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Wetter als Brandbeschleuniger und -löscher
Das Feuer sei anfänglich unter anderem durch stetige Winde und hohe Temperaturen genährt worden, berichtete die "Los Angeles Times". Auch Trockenheit und die abgelegene Lage habe den Zugang für die Brandbekämpfer erschwert. Am Wochenende seien die Löscharbeiten auch durch kühleres Wetter etwas vorangekommen. Die Temperaturen, die am Freitag noch bei über 37 Grad Celsius gelegen hätten, seien auf knapp 30 Grad gefallen. Zusätzlich sei die Luftfeuchtigkeit gestiegen. "Wir nutzen dieses Wetter zu unserem Vorteil", zitierte die Zeitung einen Sprecher der Feuerwehr.
Auch aus dem All war das "Park Fire" zu sehen. Satellitenbilder zeigten eine große Rauchwolke aus einer gelb-roten Fläche emporsteigen. Die US-Klimabehörde NOAA postete die Aufnahmen von Donnerstag auf X.
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Brände auch in Kanada
Auch im Nachbarland Kanada brennt es weiter. Im Westen des Landes steht der bei Touristen beliebte Jasper-Nationalpark in Flammen. Nach Behördenangaben legte das "Monsterfeuer" bisher bereits etwa 30 bis 50 Prozent der Stadt Jasper in Schutt und Asche. Der Park ist für Besucher weiter geschlossen, wie die kanadische Park-Behörde mitteilte.
"Dies ist der größte Waldbrand, der in den letzten 100 Jahren im Jasper-Nationalpark verzeichnet wurde, und es wird einige Zeit dauern, bis die Bewohner und Besucher sicher zurückkehren können", schrieb die kanadische Regierung auf ihrer Website.
Angesichts des Klimawandels warnen Experten, dass Feuer häufiger auftreten und mehr Zerstörungskraft entfalten.
- Nachrichtenagentur dpa