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Kirchen verzeichnen 400.000 Austritte 2023: "Zahlen sind alarmierend"


Austritte aus den Kirchen
"Die Zahlen sind alarmierend"

Von dpa
27.06.2024Lesedauer: 2 Min.
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Die Katholische Kirche verzeichnet auch in diesem Jahr hunderttausende Austritte. (Symbolbild) (Quelle: Nicolas Armer/dpa/Symbolbild/dpa)

Die katholische Kirche in Deutschland verzeichnete im vergangenen Jahr über 400.000 Austritte. Auch bei der evangelischen Kirche sieht es nicht besser aus.

Im Jahr 2023 haben mehr als 400.000 Menschen in Deutschland die katholische Kirche verlassen. Dies geht aus Zahlen hervor, die am Donnerstag von der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn veröffentlicht wurden. Damit sinkt die Anzahl der Mitglieder auf 20,3 Millionen.

"Die Zahlen sind alarmierend. Sie zeigen, dass die Kirche in einer umfassenden Krise steckt.", sagte Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Limburg. Er betonte, dass die katholische Kirche sich angesichts dieser Entwicklung ehrlich machen und Veränderungen durchführen muss. "Reformen allein werden die Kirchenkrise nicht beheben, aber die Krise wird sich ohne Reformen verschärfen. Und deswegen sind Veränderungen notwendig", so Bätzing.

Auch die evangelische Kirche hat im vergangenen Jahr rund 380.000 Mitglieder verloren, wie bereits im vergangenen Monat durch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mitgeteilt wurde. Es bleiben damit noch 18,5 Millionen Menschen, die einer der 20 Landeskirchen angehören.

Erzbischof: "Seit Jahren das gleiche Bild"

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger stellte fest, dass es "seit Jahren das gleiche Bild" ist: Jedes Mal, wenn die Kirchenstatistik präsentiert wird, sind es wieder ein paar Hunderttausend Mitglieder weniger.

Der Theologe Daniel Bogner betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass man den Rückgang keineswegs als Entwarnung sehen sollte. Es ist keine vorübergehende Trendwende, sondern eine langfristige Entwicklung mit gesellschaftlichen Ursachen, die die Kirche nicht beeinflussen kann. So wurde früher eine Mitgliedschaft in der Kirche oft als Pflicht angesehen, während heute das Verbleiben in der Kirche oftmals Rechtfertigungen erfordert und Kirchensteuerzahlungen nach sich zieht.

Für den Kirchenrechtler Thomas Schüller steht fest: "Die Implosion der katholischen Kirche zu einer Minderheitenkirche ist unumkehrbar". Eine Studie der Universität Freiburg aus dem Jahr 2019 geht davon aus, dass bis zum Jahr 2060 die Zahl der Kirchenmitglieder – sowohl katholisch als auch evangelisch – um die Hälfte auf knapp 23 Millionen sinken wird.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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