Magdeburg Hüpfburg-Unfall: Polizei ermittelt gegen Betreiber
Insgesamt neun Menschen sind am Sonntag verletzt worden, weil eine Hüpfburg von einer Windböe erfasst und teils in die Elbe geweht wurde. Nun ermittelt die Polizei gegen den Betreiber.
Nach dem Unfall mit einer Hüpfburg in Magdeburg hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Das Spielgerät war am Sonntag von einer Windböe erfasst worden, dabei wurden mehrere Menschen leicht verletzt. Gegen den 60 Jahre alte Betreiber der Hüpfburg werde nun wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt, sagte ein Sprecher der Polizei der Deutschen Presse-Agentur am Montag auf Anfrage.
Die Hüpfburg war bei einem Fest einer Wohnungsgenossenschaft aufgebaut worden. Nach Angaben der Polizei waren Teile der Burg im Uferbereich der Elbe versunken. Unter den neun Leichtverletzten waren sechs Kinder, vier von ihnen hatten sich auf der Hüpfburg befunden, als sie erfasst wurde. Zwei Kinder waren in die Elbe gefallen.
Teil des Ermittlungsverfahrens sei die Frage, ob die Hüpfburg ordnungsgemäß befestigt gewesen sei, sagte der Polizeisprecher. Am Sonntag hatte die Polizei bereits Teile des Spielgeräts gesichert. Die Veranstaltung war nach dem Unfall abgebrochen worden.
Unfälle mit Hüpfburgen sorgen immer wieder für Aufsehen. Besonders tragisch endete ein Vorfall auf der australischen Insel Tasmanien 2021. Dort starben sechs Kinder, nachdem eine aufblasbare Hüpfburg bei einem Schulfest durch heftigen Wind in die Luft gerissen worden war. Mehrere Kinder stürzten Augenzeugen zufolge aus bis zu zehn Metern Höhe in die Tiefe.
In Deutschland wurden im Mai vergangenes Jahr 14 Kinder leicht verletzt, als eine Hüpfburg in Lohmar nahe Köln bei einem Frühlingsfest auf die Seite kippte. Bei einem Kinderfußballturnier im rheinland-pfälzischen Gondershausen wurde 2022 eine Hüpfburg vom Wind erfasst und mehrere Meter in die Höhe gezogen - neun Kinder wurden verletzt, fünf von ihnen schwer. Im April 2018 kippte eine Hüpfburg auf einem Fest in Berlin-Hellersdorf um - 13 Kinder wurden verletzt.
- Nachrichtenagentur dpa