"Fall Inga" Fünfjährige seit neun Jahren vermisst – Polizei durchsucht Wald
Das Verschwinden der seit neun Jahren vermissten Inga ist immer noch ungeklärt. Dutzende Polizeikräfte haben nun erneut nach Hinweisen gesucht.
Im Vermisstenfall "Inga" hat die Polizei am Donnerstag erneut ein Gebiet bei Wilhelmshof im Landkreis Stendal (Sachsen-Anhalt) durchsucht. Etwa 60 Polizeikräfte seien am Boden im Einsatz gewesen, sagte eine Sprecherin der Polizeiinspektion Halle auf Anfrage. Es gebe jedoch keinen konkreten neuen Hinweis zu Inga, die vor knapp neun Jahren in dem abgelegenen Stendaler Ortsteil Wilhelmshof als Fünfjährige spurlos verschwand. Zunächst hatte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) über die Suchaktion berichtet.
Bei der Polizeiinspektion Halle war im vergangenen Jahr eine neue Ermittlungsgruppe eingesetzt worden. Diese sollte unvoreingenommen und mit neuem Blick auf die bisherigen Ermittlungen der Polizeiinspektion Stendal schauen sowie Ansätze prüfen, die noch verfolgt werden könnten.
Suche nach unentdeckter Kleidung
Damit wird ein neues Management von ungelösten Fällen umgesetzt, sogenannten Cold Cases, das Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) in Gang gesetzt hatte. Wenn Ermittlungen nach Tötungs- und Vermisstenfällen lange ergebnislos bleiben, sollen in Sachsen-Anhalt unbeteiligte, erfahrene Ermittlerteams für einen zweiten Blick eingeschaltet werden.
In diesem Zusammenhang habe man sich für eine Suche in einem angrenzendem Wald in Wilhelmshof entschieden, sagte die Polizeisprecherin am Donnerstag. Man suche beispielsweise nach unentdeckten Kleidungsstücken, die vielleicht Hinweise auf den Verbleib des Mädchens geben könnten. Hunde waren am Donnerstag nicht beteiligt.
Keine Erkenntnisse bei Grabungen im Dezember
Zuletzt hatten Grabungen im Zusammenhang mit dem Vermisstenfall Mitte Dezember zu keinen neuen Erkenntnissen geführt. Die Knochen, die damals gefunden wurden, waren nicht menschlichen Ursprungs.
Die fünfjährige Inga aus Schönebeck bei Magdeburg verschwand am 2. Mai 2015 bei einem Besuch mit ihrer Familie in Wilhelmshof, bis heute ist ihr Schicksal ungeklärt. Bei der Vorbereitung eines Grillfestes wurde das Mädchen das letzte Mal gesehen. Umfangreiche Suchen mit Technik und Spürhunden sowie mehr als 1.500 Einsatzkräften hatten zu keinem Ergebnis geführt. Die Ermittler gingen mehr als 2.000 Spuren und Hinweisen nach. Es wurden Teiche ausgepumpt, Gewässer untersucht und Gebäude mehrfach durchsucht, dennoch gab es keine Spur zu dem Mädchen.
- Nachrichtenagentur dpa