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Hitler-Imitator sorgt bei Bikertreffen für Aufsehen – Polizei schreitet nicht ein


Gesetzesverstoß wird geprüft
Biker verkleidet sich als Hitler – Polizist macht Fotos

t-online, dpa, Rei

Aktualisiert am 13.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Ein als Hitler verkleideter Biker: Er war am Schloss Augustusburg in Sachsen unterwegs.Vergrößern des Bildes
Ein als Hitler verkleideter Biker: Er war am Schloss Augustusburg in Sachsen unterwegs. (Quelle: Twitter/Spekulatius Chemnitz)

Die sächsische Polizei steht erneut im der Kritik: Auf einem Bikertreffen verkleidete ein Teilnehmer sich als Adolf Hitler. Ein anwesender Beamter sah keine Veranlassung einzugreifen – ihm drohen dienstrechtliche Konsequenzen.

Ein Vorfall auf einem Bikertreffen in der sächsischen Kleinstadt Schloss Augustusburg bringt einem Polizisten derzeit viel Kritik ein und könnte auch strafrechtliche Konsequenzen haben. In einem Video, das in den sozialen Netzwerken kursiert, ist zu sehen, wie ein armee-grünes Gespann vorfährt und unter Jubel direkt neben einem Polizeiwagen einparkt. Der Mann im Beiwagen war als Adolf Hitler verkleidet, der Fahrer trug Stahlhelm und Uniform. Der Beamte im Wagen habe die Szene lediglich fotografiert, sei aber nicht eingeschritten, berichtete "Radio Chemnitz".

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In einer ersten Stellungnahme teilte die Polizei via Twitter mit, dass das Verhalten des Beamten inakzeptabel sei. Er hätte einschreiten müssen. Wie der MDR berichtet, hat inzwischen ein zuvor angekündigtes Gespräch mit dem betroffenen Beamten stattgefunden, der sein Fehlverhalten gegenüber der Polizeidirektion eingeräumt habe. Dienstrechtliche Konsequenzen würden trotzdem noch geprüft. Der Auftritt des Hitler-Imitators hingegen werde durch den Staatsschutz auf strafrechtliche Relevanz geprüft.

Es stehe der Verdacht des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen oder auch Volksverhetzung im Raum. "Es ist bei einem derartigen Auftreten in Verkleidung als Adolf Hitler immer eine genaue Einzelfallprüfung von Nöten", teilte ein Polizeisprecher mit. Daher werde der Prüfvorgang zeitnah auch an die Staatsanwaltschaft Chemnitz zur abschließenden juristischen Bewertung übergeben.

Grund dafür sei, dass die Szenerie in Augustusburg mit dem verkleideten Herren im Beiwagen des Wehrmacht-Motorrades durchaus eine Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung darstelle, teilte die Polizei mit. "Wir hätten deshalb vom Kollegen erwartet, dass er dies ohne Wenn und Aber unterbunden hätte", so ein Sprecher.

Zum Bikertreffen kamen mehrere Tausend Besucher, um verschiedene Modelle und aufgemotzte Maschinen zu bewundern.

Verwendete Quellen
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