"Admiral Graf Spee" Uruguay verkauft Nazi-Adler aus deutschem Schiffswrack
Mehr als ein Jahrzehnt wurde der Adler mit Hakenkreuz in den Krallen unter Verschluss gehalten. Jetzt will Uruguay ihn verkaufen. Vor allem Deutschland hatte sich dagegen ausgesprochen.
Ein Gericht in Uruguay hat die Regierung angewiesen, einen vor 13 Jahren vor der Küste geborgenen riesigen NS-Bronzeadler mit Hakenkreuz in seinen Krallen zu verkaufen. Der Adler aus dem Wrack des deutschen Kriegsschiffes "Admiral Graf Spee" müsse binnen 90 Tagen verkauft und der Erlös zwischen den Unterzeichnern eines Bergungsvertrags aus dem Jahr 2004 aufgeteilt werden, befand das Gericht am Freitag.
Der Adler war im Februar 2006 auf Initiative des uruguayischen Unternehmers und Hobby-Historikers Alfredo Etchegaray und seines Bruders Felipe geborgen worden. Im Streit um den richtigen Umgang mit dem Nazi-Symbol wurde er aber seit über einem Jahrzehnt in einem Marine-Lager unter Verschluss gehalten. Das Gericht warf dem Staat laut den der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Dokumenten nun Vertragsbruch vor.
Deutschland wollte Handel mit Nazisymbolen verhindern
Der Vertrag mit der Marinepräfektur sah vor, dass der Erlös aus dem Verkauf der geborgenen Gegenstände zur Hälfte an die Staatskasse gehen sollte; den Rest sollten sich die Finanziers der Bergung teilen. In einer ersten Reaktion zeigte sich Alfredo Etchegaray zufrieden mit dem Urteil. Dem Staat warf er vor, sich rein aus politischen Erwägungen nicht an den Vertrag gehalten zu haben. Vor allen Dingen Deutschland hatte sich immer wieder dagegen ausgesprochen, dass Gegenstände aus dem Wrack in den Handel geraten.
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Das Panzerschiff "Admiral Graf Spee" war 1939 bei einem Seegefecht mit britischen und neuseeländischen Kreuzern beschädigt worden. Sein Kapitän Hans Langsdorff suchte daraufhin mit dem Schiff im neutralen Hafen von Montevideo Zuflucht und versenkte es kurz darauf im Rio de la Plata, um zu verhindern, dass seine moderne Ausrüstung in die Hände der Gegner geriet. Anschließend beging Langsdorff Suizid.
- Nachrichtenagentur AFP