In Bolivien Bürger kämpfen gegen Deponie und lösen Müllkrise aus
Tausende Tonnen Müll stauen sich in der bolivianischen Stadt Cochabamba, weil Bürger gegen eine neue Deponie protestierten. Nun versinkt der Ort im Müll.
Tagelang hatten die Bewohner Cochabambas im Westen Boliviens die Zufahrt zu einer großen Mülldeponie blockiert und damit eine Müllkrise ausgelöst. Nun wurde die Blockade in der Aussicht auf eine Einigung mit dem Gouverneur der Provinz Cochabamba, Humberto Sánchez, aufgehoben.
Die ersten von etwa 80 Müllfahrzeugen, die vor den Toren der Müllhalde K'ara K'ara in der Provinzhauptstadt Cochabamba gewartet hatten, konnten danach auf die Deponie fahren, um ihren Müll abzuladen und aufgestauten Abfall einzusammeln, wie das bolivianische Fernsehen am Freitag (Ortszeit) berichtete.
Demnach hatten sich während der vergangenen Tage 3.000 Tonnen Müll in den Straßen Cochabambas angesammelt. Anwohner hatten den Zugang zu der Deponie blockiert, um damit für deren Verlegung zu demonstrieren. Der Konflikt um K'ara K'ara gärt seit Längerem.
Cochabambas Bürgermeister Manfred Reyes Villa hatte dem bolivianischen Fernsehen zufolge versprochen, die seit 1987 bestehende Halde 2021 zu schließen, was bisher jedoch ausgeblieben ist. Nun hoffen die Anwohner erneut auf eine Verlegung.
- Nachrichtenagentur dpa