"Königsteiner Schlüssel" So werden die Flüchtlinge in Deutschland verteilt
Seit Tagen erreichen immer mehr Flüchtlinge Deutschland. Nach offiziellen Angaben waren es alleine am Wochenende 13.000, die meisten davon kamen nach Bayern. Aber wie geht es mit den Menschen aus Syrien, dem Irak oder Somalia nun weiter? Wie werden sie auf die einzelnen Bundesländer verteilt? Welches Land nimmt die meisten, welches die wenigsten Flüchtlinge auf? Die Antwort gibt der "Königsteiner Schlüssel".
Wer als Flüchtling nach Deutschland kommt, muss sich zunächst registrieren lassen. Meist passiert das in der am nächsten gelegenen Erstaufnahmeeinrichtung im jeweiligen Bundesland.
Die Verteilung auf die Länder geschieht dann nach dem "Königsteiner Schlüssel". Diesen gibt es seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1949. Beschlossen wurde er von den Ministerpräsidenten der neuen Bundesländer seinerzeit im hessischen Königstein (bei Frankfurt).
Schlüssel hatte eigentlich anderen Zweck
Der Schlüssel wurde ursprünglich zur Finanzierung von Forschungseinrichtungen außerhalb der Universitäten eingeführt. Heute wird das Instrument aber auch für andere Fragen rund um die Lastenverteilung unter den Ländern genutzt. Seit Anfang 2005 dient der Schlüssel als Basis für die Verteilung von Asylbewerbern.
Grundlage für die Berechnung des Schlüssels sind die Steuereinnahmen (zählt zwei Drittel) und die Einwohnerzahlen (zählt ein Drittel) der sechszehn Bundesländer. Der Schlüssel wird jedes Jahr von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz neu ermittelt. Dem Königsteiner Schlüssel für das Haushaltsjahr 2015 liegen das Steueraufkommen im Jahr 2013 und die Bevölkerungszahl von 2013 zugrunde.
NRW nimmt die meisten Flüchtlinge auf, Bremen die wenigsten
2015 nimmt Nordrhein-Westfalen die meisten Flüchtlinge auf, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg. Die niedrigsten Quoten haben Bremen, das Saarland und Mecklenburg-Vorpommern. Sehen Sie selbst, welches Bundesland welche Quoten hat und wie viel Prozent der ankommenden Flüchtlinge aufnimmt.