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Kampfkandidatur entschieden: NRW-AfD wählt neuen Chef


Kampfkandidatur entschieden
NRW-AfD wählt neuen Chef

Von dpa
05.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Der neue Landesvorsitzende der AfD in Nordrhein-Westfalen: Martin Vincentz will die AfD im Westen zur Volkspartei machen.Vergrößern des Bildes
Der neue Landesvorsitzende der AfD in Nordrhein-Westfalen: Martin Vincentz will die AfD im Westen zur Volkspartei machen. (Quelle: Roberto Pfeil/dpa-bilder)

Nun steht fest, mit wem die AfD in Nordrhein-Westfalen in den Wahlkampf ziehen wird: Der Mediziner Vincentz setzte sich in einer Kampfkandidatur gegen einen Mitbewerber als neuer Landeschef durch.

Die nordrhein-westfälische AfD hat den Landtagsabgeordneten Martin Vincentz zu ihrem neuen Landeschef gewählt. Knapp zwei Drittel der Delegierten stellten sich am Samstag bei einem Landesparteitag in Siegen hinter den 35-jährigen Mediziner. Der Bundestagsabgeordnete Fabian Jacobi unterlag in der Kampfkandidatur mit 31,2 zu 63,0 Prozent, wie eine Sprecherin der Partei sagte.

Der bisherige Landesvorsitzende der rechtspopulistischen Partei, Rüdiger Lucassen, war nicht mehr angetreten. Seinen Rückzug hatte der 70-Jährige damit begründet, einem Generationswechsel nicht im Weg stehen zu wollen. Vincentz kommt vom Niederrhein und ist als Mediziner auch politisch auf Gesundheitsthemen spezialisiert. Im Vergleich zu einigen anderen Parteikollegen im Landtag oder auf Bundesebene tritt er bislang eher moderat auf.

"AfD zur Volkspartei im Westen machen"

In seiner Bewerbungsrede vor den rund 530 Delegierten in Siegen forderte Vincentz am Samstag die Partei dazu auf, "die Reihen fest zu schließen". Er wolle die kommenden zwei Jahre nutzen, um die AfD zu der "Volkspartei auch im Westen zu machen, die wir inhaltlich ja längst sind". Bei der Landtagswahl 2017 war die AfD mit 7,4 Prozent der Stimmen und damals noch 16 Sitzen erstmals in den Düsseldorfer Landtag eingezogen. Laut jüngster Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap liegt die AfD im NRW-Trend bei 8 Prozent.

Am Samstag war auch die Bundesspitze ins Siegerland gereist: Alice Weidel und Tino Chrupalla wandten sich zum Start des Parteitags in Grußworten an die Delegierten.

Partei will Programm für Landtagswahl beschließen

Das langjährige AfD-Mitglied Fabian Jacobi hatte in der Vergangenheit immer mal wieder Interesse an dem Spitzenposten in NRW signalisiert, konnte sich aber auch als Stellvertreter nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen: Der Posten des ersten Stellvertreters ging schließlich an den Landtagsabgeordneten Sven Tritschler aus Köln.

Am Sonntag will die AfD zudem ihr Wahlprogramm für die kommende Landtagswahl im Mai beraten und beschließen. Nach dem Leitantrag macht sich die Partei darin unter anderem stark für eine grundsätzlich härtere Gangart gegenüber Asylbewerbern und mehr Abschiebungen.

Innenpolitisch betont die AfD in dem Programm die Bekämpfung der Clan-Kriminalität, die sie in direkte Beziehung mit "unerwünschter Migration" setzt. Mit Blick auf die Corona-Pandemie kritisiert die Partei einen "übergriffigen Staat" und spricht sich gegen eine Impfpflicht aus. Klimapolitik, Gender-Fragen und Nachhaltigkeit sind laut zur Abstimmung stehendem Programmtext bloße "Modethemen" an Universitäten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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