"Ein erfahrener Arzt und Epidemiologe" CSU schlägt Karl Lauterbach als Gesundheitsminister vor
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek nennt es "beschämend", dass die Ampelparteien noch keinen Gesundheitsminister vorgeschlagen haben. Er wirbt für SPD-Politiker Lauterbach.
Die CSU kritisiert die Ampelparteien dafür, dass sie bisher keinen Kandidaten für das Bundesgesundheitsministerium vorgestellt haben – und schlägt den SPD-Abgeordneten Karl Lauterbach für den Posten vor. "Dass die Ampel nicht in der Lage ist, einen zukünftigen Chef für das Bundesgesundheitsministerium zu benennen, ist in diesen Tagen beschämend", sagte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) der "Bild am Sonntag".
Mit Lauterbach stehe "ein erfahrener Arzt und Epidemiologe zur Verfügung, der als Corona-Fachmann immer im Team Umsicht und Vorsicht war", sagte Holetschek. Dem Koalitionsvertrag der Ampelparteien zufolge soll das Gesundheitsressort an die SPD gehen, diese will die Namen ihrer Ministerinnen und Minister aber erst Anfang Dezember bekannt geben.
Lauterbach wäre bereit für Ministerposten
Lauterbach selbst zeigte sich bereit, das Ministerium zu führen. "Ich bin seit langer Zeit in diesem Bereich tätig, also wäre es eine Überraschung, wenn ich das grundsätzlich nicht machen wollte", sagte er in der Sendung "RTL Direkt". "Aber es gibt andere, die das können, es geht hier nicht um mich", fügte er hinzu.
Lauterbach bewertete es zugleich als positiv, dass das Gesundheitsressort in den Ampelverhandlungen der SPD zugeordnet wurde. "Wir sind eine sozialdemokratische Partei, da ist das ein wichtiger Bereich für uns."
Inmitten der vierten Welle der Corona-Pandemie in Deutschland kommt dem Gesundheitsministerium besonderes Gewicht zu. Bis die künftige Führung des aktuell von Jens Spahn (CDU) geleiteten Hauses feststeht, dauert es aber noch: Er werde sich in den nächsten Tagen "sehr intensiv an die Arbeit machen, eine hervorragende Besetzung der sozialdemokratischen Ressorts zustande zu bringen", hatte der designierte Kanzler Olaf Scholz (SPD) diese Woche gesagt.
- Nachrichtenagentur AFP