Kampf um Parteivorsitz Bericht: Franziska Brantner will Grünen-Chefin werden
Annalena Baerbock und Robert Habeck werden voraussichtlich ihren Parteivorsitz abgeben, um Minister einer künftigen Ampelkoalition zu werden. Für die Nachfolge läuft sich nun die Bundestagsabgeordnete Franziska Brantner warm.
Wenn die amtierenden Grünen-Chefs Annalena Baerbock und Robert Habeck Minister in einer möglichen Ampelregierung werden, müssen sie ihre Parteivorsitze abgeben – das schreibt die Parteisatzung vor. Für die Nachfolge läuft sich nun offenbar die Bundestagsabgeordnete Franziska Brantner warm. Laut dem "Spiegel" will sich die Grünen-Politikerin um den Vorsitz bewerben – auch dann, wenn es Gegenkandidaten geben sollte.
Auf eine Anfrage des Magazins antwortete Brantner vage: "Ich denke, jetzt sollte der Fokus auf den Koalitionsverhandlungen und der Regierungsbildung liegen. Dabei unterstütze ich mit voller Kraft unseren Vorstand." Mehrere Grünen-Politiker hätten dem "Spiegel" allerdings bestätigt, dass Brantner entschlossen sei, sich für das höchste Parteiamt zu bewerben.
Realo, Abgeordnete, Außenpolitikerin
Die 42-jährige Brantner gehört zum "Realo"-Flügel der Partei. Ihre Schwerpunkte liegen in der Außen- und Europapolitik, sie sitzt seit 2013 im deutschen Parlament. Bei der Bundestagswahl im September holte sie ihr Direktmandat in Heidelberg mit 30,2 Prozent der Stimmen. In den vergangenen Jahren war sie eine der Parlamentarischen Geschäftsführerinnen der Grünen-Fraktion im Bundestag.
Voraussichtlich im Januar sollen die Vorstandswahlen stattfinden. Offizielle Bewerbungen für den Grünen-Vorsitz gibt es bisher nicht. Neben Parteivize Ricarda Lang soll sich auch der Außenpolitiker Omid Nouripour für den Posten interessieren.