Wofür sich der CDU-Chef entschuldigen will Laschet: "Diesen Moment kann man nicht korrigieren"
Im Kanzlerkandidaten-Interview auf ProSieben wurde der CDU-Chef gefragt, für welchen Fehler in der Corona-Krise
CDU-Chef und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet bewertet die strengen Kontaktbeschränkungen zu Beginn der Corona-Krise in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen heute als Fehler. Wenn er könnte, würde er sich dafür entschuldigen, sagte Laschet im Interview im Format "ProSieben Spezial". "Als wir Menschen haben alleine sterben lassen in Krankenhäusern und Pflegeheimen – diesen Moment kann man nicht korrigieren. Dazu muss man sich bei den Angehörigen entschuldigen."
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In dem Gespräch verteidigte Laschet außerdem Hans-Georg Maaßen. Der ehemalige und umstrittene Chef des Verfassungsschutzes sei kein Antisemit. "Wäre er es, müsste er die CDU verlassen."
"Habe Maaßen bisher nicht als Antisemit wahrgenommen"
Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer hatte dem früheren Verfassungsschutzpräsidenten vorgeworfen, antisemitische Inhalte zu teilen und zu verbreiten. Als Beleg führte sie unter anderem an, dass Maaßen etwa auf seinem Twitter-Profil wiederholt "problematische Begriffe wie 'Globalisten'" verwende.
"Ich habe ihn bisher nicht als Antisemiten wahrgenommen", sagte Laschet über Maaßen. Er würde bestreiten, dass jeder, der das Wort "Globalisten" benutzt, "innerlich ein Antisemit ist". Dies habe Neubauer behauptet. "Und ich finde, die Belege, die dann gekommen sind, reichen nicht aus." Der CDU-Vorsitzende betonte: "Wenn man einen so harten Vorwurf – gerade in diesen Tagen, wo wir echten Antisemitismus erleben – aufstellt, braucht man andere Belege als solche linguistischen."
Maaßen war von den Delegierten von vier CDU-Kreisverbänden in Südthüringen zum Bundestagskandidaten gewählt worden. Er ist wegen seiner Haltung unter anderem zur Flüchtlingspolitik der Bundesregierung umstritten. Politiker von SPD, Grünen und Linken warfen der CDU vor, mit Maaßen am rechten Rand zu fischen. Massive Kritik kam auch aus den Reihen von CDU und CSU.
Laschet hatte bereits zuvor bekannt gegeben, dass er in der Nominierung von Maaßen als CDU-Bundestagskandidat kein Spaltpotenzial für die Union sehe. Maaßen müsse sich strikt an die Regel halten, nicht mit der AfD zu kooperieren, betonte er.
- ProSieben Spezial live
- Mit Material der Presseagentur dpa