"Möchte meinen Teil beitragen" Boris Pistorius kandidiert erstmals für den Bundestag
Boris Pistorius gilt wegen seiner großen Beliebtheit als Hoffnungsträger der SPD. Nun will sich der Verteidigungsminister wohl eine weitere Legitimation verschaffen.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius will für die SPD in Hannover für die kommende Bundestagswahl kandidieren. Das erfuhr t-online aus Parteikreisen. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, dass der SPD-Politiker im Wahlkreis Hannover II im Süden der niedersächsischen Landeshauptstadt antreten will. Der Wahlkreis gilt als sozialdemokratische Hochburg, 2021 hatte dort die SPD-Kandidatin Yasmin Fahimi mit 32,9 Prozent die meisten Erststimmen geholt.
"Ich habe zehn Jahre lang in Hannover gearbeitet und viel Zeit dort verbracht", sagte der frühere niedersächsische Innenminister dem "Spiegel". Er wolle seinen "Teil dazu beitragen, dass die SPD nächstes Jahr ein gutes Ergebnis erzielt, und dazu gehört es, möglichst viele Wahlkreise direkt zu gewinnen", sagte Pistorius weiter. Laut "Stern" soll die Nominierung am 21. März 2025 erfolgen.
Pistorius‘ Entschluss zur Kandidatur fällt in eine sensible Phase für die SPD. Wegen schlechter Umfragewerte schwelt seit Längerem eine Debatte um die Eignung von Olaf Scholz als Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl im Herbst 2025. Der 64-Jährige wird immer wieder als potenzieller Ersatzmann genannt, wenn es um die Frage geht, wer die SPD in den nächsten Wahlkampf führt. Boris Pistorius warnte zuletzt vor einem Kandidatentausch.
Der Bundesverteidigungsminister hat bisher kein Bundestagsmandat. Er war von 2006 bis 2013 Oberbürgermeister in seiner Geburtsstadt Osnabrück und von 2013 bis 2023 Innenminister in Niedersachsen. Anfang 2023 übernahm er den Ministerposten in der Bundesregierung.
- Nachrichtenagentur afp
- stern.de: Bundestagskandidatur steht: Die Kampfansage des Boris Pistorius