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CDU nimmt Verbrenner-Umfrage offline – "massive Manipulation"


85 Prozent dagegen
CDU muss Abstimmung zum Verbrenner-Aus stoppen

Von dpa
Aktualisiert am 25.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Friedrich Merz (Archivbild): Auch Merz hatte sich öffentlich gegen ein Verbot von Verbrennerautos ausgesprochen.Vergrößern des Bildes
Friedrich Merz (Archivbild): Der CDU-Chef spricht sich öffentlich gegen ein Verbot von Verbrennerautos aus. (Quelle: IMAGO/imago-images-bilder)

Die CDU will das ab 2035 geltende Verbot für neue Autos mit Verbrennungsmotoren kippen. Helfen sollte dabei eine Online-Umfrage – die aber ganz anders ablief als geplant.

Eine Online-Abstimmung der CDU über das ab 2035 geltende Verbot für neue Autos mit Verbrennungsmotoren ist nach Darstellung von Generalsekretär Carsten Linnemann "mit krimineller Energie" manipuliert worden. "Jegliche Manipulation von Abstimmungen ist in einem Wahlkampf nicht akzeptabel", sagte er der "Bild am Sonntag".

Die CDU hat die Online-Umfrage mittlerweile mit einem Hinweis versehen. "Diese Umfrage ist massiv manipuliert worden", heißt es. Zehntausende Stimmen seien automatisiert abgegeben worden. Die Umfrage sei deswegen abgeschaltet worden. Christoph Schleifer von der mit der Befragung beauftragten Firma sprach ebenfalls von einer massiven Manipulation. Man habe der CDU empfohlen, die Abstimmung abzubrechen.

CDU: "Deutschland muss Automobilland bleiben"

Bis zum Vormittag hatten sich mehr als 85 Prozent der Teilnehmer der Abstimmung gegen die CDU-Forderung ausgesprochen, das Verbot zurückzunehmen. Für die Teilnahme war keine Registrierung erforderlich. Nutzer mussten nur die Seite aktion.cdu.de/ja-zum-auto aufrufen und auf eine der Antwortmöglichkeiten (Ja oder Nein) klicken. Die Abstimmung erfolgte anonym.

Unter der Überschrift "Deutschland muss Automobilland bleiben" schreibt die CDU auf ihrer Webseite: "Der moderne Verbrenner ist eine deutsche Spitzentechnologie. Sie muss technologieoffen weiterentwickelt werden können. Saubere synthetische Kraftstoffe spielen dafür eine zentrale Rolle."

EU-Kommissionspräsidentin: Überprüfung des Verbrenner-Aus

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte zuletzt betont, dass die auf EU-Ebene getroffene Entscheidung zum sogenannten Verbrenner-Aus 2026 überprüft wird. 2022 hatte sich die EU darauf geeinigt, dass ab 2035 keine Neuwagen mehr zugelassen werden sollen, die Benzin oder Diesel tanken.

Ziel ist es, die Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase massiv zu drücken. Deutschland hat im Klimaschutzgesetz das Ziel verankert, den Ausstoß bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 zu mindern, und will 2045 die Klimaneutralität erreichen.

FDP fordert Ausnahmen für E-Fuels

Bereits bei der Einigung auf EU-Ebene wurde festgehalten, dass es 2026 eine Überprüfung gibt. In der Bundesregierung hatte vor allem die FDP darauf gedrungen, ausschließlich mit klimafreundlichen E-Fuels betankte Autos vom sogenannten Verbrenner-Aus auszunehmen.

Zuletzt hatte unter anderem BMW-Vorstandschef Oliver Zipse das EU-Verbot neuer Benzin- und Dieselautos ab 2035 scharf kritisiert. Für den massenhaften Bau von Elektroautos fehlten die Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und seltene Erden. Europa werde so von Importen abhängig und politisch erpressbar, sagte er dem "Handelsblatt".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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