Rheinmetall rechnet mit Bestellung Bundeswehr will wohl neue Puma-Panzer kaufen
Das Verteidigungsministerium will 111 neue Panzer kaufen – sagte der Vorstand des Rüstungskonzerns Rheinmetall. Um die Bestellung soll es zuvor Streit gegeben haben.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall erwartet, mehr als 100 Exemplare des Schützenpanzers Puma an die Bundeswehr zu verkaufen. "Gestern ist die Entscheidung im Ministerium gefällt worden, dass 111 Puma zweifellos bestellt werden", sagte Vorstandschef Armin Papperger am Donnerstag am niedersächsischen Konzernstandort Unterlüß. "Die Vertragsverhandlungen beginnen nächste Woche." Er gehe davon aus, im September dann einen abschließenden Vertrag zu haben. Der Puma ist eines der Hauptfahrzeuge, die der Militärtechnik-Hersteller Rheinmetall in der südlichen Lüneburger Heide fertigt.
Verteidigungsministerium bestätigt Entscheidung
Aus dem Verteidigungsministerium gab es für eine konkrete Zahl keine Bestätigung. Generell habe man lediglich über die Beschaffung zusätzlicher Exemplare entschieden, sagte eine Sprecherin. Sie verwies auf einen Tagesbefehl von Ministerin Christine Lambrecht (SPD) und Generalinspekteur Eberhard Zorn zu Veränderungen bei den Landstreitkräften. "In diesen Kontext fällt auch die Entscheidung zum Waffensystem Puma", sagte sie. "Über die Stückzahl kann aktuell aber nichts gesagt werden. Dies entscheidet sich erst, wenn die Struktur des Heeres fest steht."
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine führt dazu, dass die Ausgaben für die Modernisierung der Bundeswehr in den kommenden Jahren enorm aufgestockt werden. Ursprünglich hatte Rheinmetall mehr als 111 Puma ans Verteidigungsressort verkaufen wollen, das Unternehmen rechnet wegen der heiklen internationalen Sicherheitslage aber mit zahlreichen weiteren Geschäften in nächster Zeit.
Im Rahmen des Sondervermögens von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr war bereits über einen geplanten Kauf der Panzer spekuliert worden. Auf der offiziellen Einkaufsliste war allerdings lediglich die Rede von einer Nachfolge für den Schützenpanzer Marder. Grund dafür soll einem Bericht der "Wirtschaftswoche" zufolge ein interner Streit bei der Bundeswehr um die Ausrichtung des Heeres gewesen sein. Demnach war auch die Anschaffung von leichteren Radpanzern im Gespräch. Der Puma ist kettengetrieben und damit weniger mobil.
- Nachrichtenagentur dpa
- wiwo.de: "Ein Streit in der Bundeswehr bremst den Puma-Panzer"