Gratis-Tickets für Bundeswehr Freie Fahrt für Soldaten – der nächste Schritt soll bald folgen
Es soll ein Zeichen der Wertschätzung sein: Vom neuen Jahr an sind ICE und Intercitys für Soldaten gratis. Damit das möglichst für den gesamten Nahverkehr gilt, braucht es weitere Verhandlungen.
Soldaten in Uniform sollen nach dem Willen von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer bald auch andere Regionalzüge gratis nutzen können - nicht nur bei der Deutschen Bahn. Sie sei zuversichtlich, hierfür in den nächsten Monaten Lösungen zu erreichen, sagte die CDU-Politikerin am Montag in Berlin. Als Grundlage für weitere Gespräche wurde ein Eckpunktepapier unter anderem mit Vertretern regionaler Verbünde unterzeichnet.
Kramp-Karrenbauer und Deutsche-Bahn-Chef Richard Lutz besiegelten die bereits angekündigte Vereinbarung, dass Soldaten in Uniform ab 1. Januar 2020 kostenlos in Zügen des bundeseigenen Konzerns fahren können. Tickets könnten ab sofort gebucht werden, sagte die Ministerin. Dies sei ein Zeichen der Anerkennung für den Dienst, aber auch ein öffentliches Bekenntnis zur Bundeswehr. Sie hoffe, dass es in Zügen dann auch zu Gesprächen komme - bisher gebe es oft schon neugierige Nachfragen.
Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sagte, die Parlamentsarmee solle in der Gesellschaft auch sichtbar sein. Lutz sprach von einem starken Signal für die Wertschätzung der Soldaten.
Das Angebot gilt für private und dienstliche Fahrten im Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn. Aktive Soldaten können sie über ein eigenes Portal buchen und mit einer digitalen Berechtigung ein Ticket lösen. Im Zug müssen sie dann eine Uniform tragen und auch den Truppenausweis vorzeigen. Die Bahn erhält einen Pauschalbetrag von zunächst grob kalkulierten vier Millionen Euro pro Jahr. Sollten mehr Soldaten das Angebot nutzen als angenommen, werde es eben teurer, sagte Kramp-Karrenbauer. "Das ist gut investiertes Geld."
Hintergrund der weiteren Gespräche ist, dass die Bahn zwar im Fernverkehr mit ihren ICE und Intercity fast alleiniger Anbieter ist. Im Regionalverkehr haben Konkurrenten aber einen Marktanteil von rund einem Drittel. Wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mitteilte, nennt das Eckpunktepapier das Ziel, im ersten Quartal 2020 ein brancheneinheitliches Vertragswerk abzustimmen. Entscheidend sei, dass in Anspruch genommene Leistungen der Verkehrsunternehmen und Verbünde auch in voller Höhe ausgeglichen würden.
- Nachrichtenagentur dpa