A400M der Bundeswehr "Fliegende Tankstelle" erstmals im Einsatz
Ein Jahr lang hat die Luftwaffe die Betankung mit dem A400M geprobt, nun fliegt das Transportflugzeug erstmals wirklich im Kampf gegen den IS. Dort hat es eine wichtige Aufgabe.
Im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat setzt die Luftwaffe das Transportflugzeug A400M erstmals als Tankflugzeug ein. Die Airbus-Maschine wurde vom niedersächsischen Wunstorf aus in den Einsatz nach Jordanien verlegt, 21 Soldaten seien daran beteiligt, sagte ein Sprecher der Luftwaffe nach dem Start am Freitag. Der Airbus soll als "fliegende Tankstelle" für Kampfflugzeuge der Operation "Counter Daesh" dienen.
"Heute machen wir einen Riesenschritt. Mit der Verlegung des A400M als Tanker nach Jordanien sind wir die erste Nation, die dieses Flugzeug in den Einsatz bringt", erklärte der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz. Er hätte die Soldaten verabschieden sollen, verpasste den Termin aber wegen der Absage eines zivilen Flugs von Afrika nach Europa. Für ihn sprang der Kommodore des Lufttransportgeschwaders (LTG) 62, Oberst Ludger Bette, ein. "Das ist ein besonderer Meilenstein und wichtig für unseren Verband", sagte er.
Seit einem Jahr probt das LTG den Einsatz
Das LTG 62 in Wunstorf betreibt aktuell 30 Flugzeuge des Typs A400M. Bisher hatte es bereits Versorgungsflüge nach Jordanien zum Transport von Personal und Material gegeben, zudem war die Maschine als Sanitätsflugzeug im Einsatz. Betankungsflüge seien seit einem Jahr im Übungsflugbetrieb geprobt worden, hieß es. Auch in Jordanien gibt es zunächst noch einige Tests.
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Da Kampfflugzeuge einen hohen Kraftstoffverbrauch haben, ist ihre Einsatzzeit sehr begrenzt. Durch eine Luft-zu-Luft-Betankung kann diese erheblich verlängert werden. Dazu fliegt der A400M in einer Betankungsschleife außerhalb der Bedrohungszone. Dort können die Flugzeuge dann durch einen Schlauch in der Luft betankt werden.
- Nachrichtenagentur dpa