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Norwegen: Nato-Großmanöver kostet Deutschland 90 Millionen Euro.


Signal der Abschreckung an Russland
Nato-Großmanöver kostet Deutschland 90 Millionen Euro

Von dpa, pdi

22.10.2018Lesedauer: 2 Min.
Leopard-2-Panzer der Bundeswehr fahren nach der Verschiffung für das Großmanöver der Nato "Trident Juncture" vor dem RoRo-Schiff. Mit dem Manöver will die Nato vom 25. Oktober an für den sogenannten Bündnisfall trainieren.Vergrößern des BildesLeopard-2-Panzer der Bundeswehr fahren nach der Verschiffung für das Großmanöver der Nato "Trident Juncture" vor dem RoRo-Schiff. Mit dem Manöver will die Nato vom 25. Oktober an für den sogenannten Bündnisfall trainieren. (Quelle: dpa)

Teure Kriegsspiele in Norwegen:

Die Beteiligung der Bundeswehr am Nato-Großmanöver "Trident Juncture" wird die deutschen Steuerzahler rund 90 Millionen Euro kosten. Gut die Hälfte der Summe fließt ins Gastgeberland Norwegen, wo unter anderem für die Verpflegung und Bereitstellung von Feldlagern bezahlt werden muss. Der Rest ist für den Hin- und Rücktransport von Personal und Material eingeplant, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Verteidigungsministerium erfuhr.

Mit dem Großmanöver in Norwegen will die Nato vom kommenden Donnerstag an ein Signal der Abschreckung an Russland senden und für den sogenannten Bündnisfall trainieren. Dieser könnte ausgerufen werden, wenn einer oder mehrere der 29 Mitgliedstaaten von einem Gegner angegriffen würden. In der Folge müssten dann die anderen Alliierten Beistand leisten.

Bundeswehr zweitgrößter Truppensteller

Die Übung wird mit rund 50.000 Soldaten die größte seit Ende des Kalten Krieges. Deutschland beteiligt sich mit rund 10.000 Soldaten, 8.000 davon werden in Norwegen vor Ort sein. Die Bundeswehr ist damit nach Gastgeber Norwegen zweitgrößter Truppensteller.

Dass die Bundeswehr so stark beteiligt ist, liegt vor allem daran, dass sie ab Anfang 2019 die Führung der schnellen Eingreiftruppe der Nato übernehmen soll. Die sogenannte VJTF (Very High Readiness Joint Task Force) wurde im Zuge der Ukraine-Krise aufgestellt und ist ebenfalls ein Element der Abschreckungsstrategie gegen Russland, der seit 2014 wieder starke Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Damals hatte Russland sich die ukrainische Halbinsel Krim einverleibt und offensiv damit begonnen, prorussische Separatisten in der Ostukraine zu unterstützen. Vor allem Polen sowie die baltischen Alliierten Litauen, Lettland und Estland halten ihren großen Nachbarn seitdem für unberechenbar.

Für Deutschland ist das Manöver auch eine Gelegenheit, Donald Trump zu demonstrieren, dass es bereit ist, mehr Verantwortung für die Sicherheit Europas zu übernehmen. Der US-Präsident fordert seit seinem Amtsantritt deutlich höhere Verteidigungsausgaben von der Bundesregierung und hat sogar schon mit einem Nato-Austritt gedroht, sollten die europäischen Alliierten nicht mehr Anstrengungen in dem Bereich unternehmen.


"Deutschland nimmt hier bewusst eine Vorreiterrolle ein", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der dpa zur starken Beteiligung an "Trident Juncture". Bei der Übung gehe es ganz wesentlich um die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene. "Dies ist eine anspruchsvolle Aufgabe, gerade, wenn Truppen aus sehr vielen Nationen im größeren Maßstab zusammenwirken sollen", sagte er.

Verwendete Quellen
  • dpa
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