Vorfall über der Ostsee Deutsche Kampfjets fangen russische Überschall-Bomber ab
Vorfälle im Luftraum über der Ostsee sind keine Seltenheit. Nun tauchten erneut russische Bomber im Überwachungsgebiet der Nato auf. Zwei deutsche Eurofighter stiegen auf.
Deutsche und belgische Kampfjets haben bei einem Abfangmanöver über der Ostsee zwei russische Überschall-Bomber identifiziert. Die Flugzeuge vom Typ Tupolew Tu-160 "Blackjack" können auch Atomwaffen tragen.
Die Tupolews seien am Dienstag im Überwachungsgebiet der Nato nahe dem Baltikum unterwegs gewesen, sagte ein Bündnissprecher am Mittwoch.
Zwei deutsche Eurofighter beteiligt
Die Bundeswehr bestätigte den Einsatz. Nach Angaben eines Sprechers war die Luftwaffe mit zwei der sechs Eurofighter beteiligt, die derzeit auf dem Flugplatz Ämari in Estland stationiert sind. Die Kampfflugzeuge unterstützen von dort aus die Nato-Luftraumüberwachung in der Region.
Bei den sogenannten Alarmstarts müssen die Piloten mit ihren Jets innerhalb von wenigen Minuten in der Luft sein, um zum Beispiel durch Sichtkontakt festzustellen, ob von einem verdächtigen Luftfahrzeug eine Gefahr ausgeht.
Mehrere Hundert Einsätze pro Jahr
Kampfflugzeuge aus Nato-Staaten fliegen jährlich mehrere Hundert solcher Einsätze zur Identifizierung und Überwachung russischer Flugzeuge, die im internationalen Luftraum unterwegs sind. Dass strategische Bomber vom Typ Tu-160 "Blackjack" über der Ostsee gesichtet werden, sei allerdings selten, sagte Nato-Sprecher Piers Cazalet.
In den ersten acht Monaten dieses Jahres haben Bündnisjets nach Angaben vom Mittwoch bereits rund 180 Mal russische Flugzeuge abgefangen. Für solche Einsätze sind etwa 60 Nato-Kampfjets rund um die Uhr einsatzbereit.
- dpa