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Bundeswehr: Von der Leyen will mehr Soldaten nach Afghanistan schicken


Ausbildungsmission der Bundeswehr
Von der Leyen will mehr Soldaten nach Afghanistan schicken

Von dpa
19.12.2017Lesedauer: 2 Min.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Dienstag: Um die Ausbilder der Bundeswehr zu unterstützen, will sie weitere Kampfsoldaten nach Afghanistan entsenden.Vergrößern des Bildes
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Dienstag: Um die Ausbilder der Bundeswehr zu unterstützen, will sie weitere Kampfsoldaten nach Afghanistan entsenden. (Quelle: Michael Kappeler/dpa-bilder)

Knapp 1000 deutsche Soldaten sind derzeit am Hindukusch stationiert. Die Verteidigungsministerin will im Parlament über eine Ausweitung des Mandats diskutieren.

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen strebt eine Aufstockung der deutschen Truppen in Afghanistan an. "Mir sagen die Soldatinnen und Soldaten, vor allen Dingen die Ausbilder: Wir haben genug Ausbilder, wir könnten aber deutlich mehr machen, wenn wir bessere Schutzkomponenten hätten, mehr Schutzkräfte", sagte die CDU-Politikerin am Dienstag bei einem Besuch der deutschen Soldaten im nordafghanischen Masar-i-Scharif.

Zur Größenordnung einer Aufstockung äußerte sich von der Leyen nicht. "Wir müssen das im Parlament diskutieren", sagte sie auf die Frage danach. Das Thema dürfte zu einem Streitpunkt in den Gesprächen mit der SPD über eine Regierungsbildung werden.

Soldaten dienen als Leibwächter für Ausbilder

Die Bundeswehr hat derzeit 980 Soldaten am Hindukusch stationiert und reizt das Bundestagsmandat, das noch bis Ende März läuft, damit voll aus. Die USA hatten ihre Verbündeten im Zuge ihres Kurswechsels am Hindukusch zuletzt zu einer Truppen-Aufstockung aufgefordert. Deutschland erhöhte allerdings bereits 2016, als die USA und die meisten anderen Nationen die Zahl ihrer Soldaten in Afghanistan noch verringerten, die eigene Mandatsobergrenze von 850 auf 980.

Hauptauftrag der deutschen Soldaten ist die Beratung der einheimischen Armee und Polizei. Die Bundeswehr stellt dafür 80 Ausbilder, die übrigen Nationen im Feldlager in Masar-i-Scharif steuern weitere 20 Berater bei. Die Berater sind vor allem im Hauptquartier der afghanischen Armee im Norden, im rund 20 Kilometer vom deutschen Lager entfernten Camp Schahin, sowie in einem afghanischen Feldlager in der Unruhe-Provinz Kundus im Einsatz. Während sie ihren Auftrag erledigen, werden die Berater von weiteren Soldaten als Leibwächtern geschützt.

Zuletzt 140 afghanische Soldaten getötet

Wegen der verschlechterten Sicherheitslage verschärfte die Nato jedoch die Sicherheitsvorkehrungen. Seit Anfang des Jahres schreibt sie nach Bundeswehrangaben eine höhere Zahl von Leibwächtern je Ausbilder sowie eine stärkere Mindestgröße für Fahrzeug-Konvois vor, die die Berater transportieren. Die Ausbilder haben gemeinsam mit ihren Beschützern eine der gefährlichsten Aufgaben bei der Bundeswehr in Afghanistan, da sie außerhalb des Camps arbeiten. Im April wurden bei einem Anschlag auf das Camp Schahin, wo regelmäßig deutsche Berater im Einsatz sind, über 140 afghanische Soldaten getötet.

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