Debatte um Leoparden-Lieferung Bericht: Angekündigte Panzer-Liste gibt es längst
Der neue Verteidigungsminister Pistorius hatte erst am Freitag angekündigt, die Bestände der Leopard-Panzer prüfen zu lassen. Doch diese Informationen liegen offenbar längst vor.
Erst am Freitag hatte der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) angekündigt, dass die Bestände der Leopard-Panzer geprüft werden sollen – mit dem Ziel, die Zahl der möglicherweise lieferbaren Panzer festzustellen. Nun berichtet der "Spiegel": Diese Liste gibt es längst.
Bereits seit dem Frühsommer 2022 liege dem Verteidigungsministerium eine detaillierte Liste vor. Darin ist aufgeführt, welche Modelle des Kampfpanzers Leopard die Bundeswehr vorhält. Die Tabelle sei als Verschlusssache eingestuft und liege dem "Spiegel" vor, berichtet das Blatt.
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Internationaler Druck auf Deutschland
Am Freitag hatte sich Deutschland auf der Ukraine-Konferenz im rheinland-pfälzischen Ramstein trotz erheblichen Drucks der Verbündeten noch nicht für die Lieferung von Kampfpanzern ins Kriegsgebiet entschieden. Die Bundesregierung erteilte auch noch keine Liefererlaubnis an andere Länder für die in Deutschland produzierten Panzer.
Der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte stattdessen eine Prüfung der Bestände von Bundeswehr und Industrie eingeleitet. Damit wolle er bereit sein zu handeln, falls eine Entscheidung falle. Mehr über die Ergebnisse der Konferenz lesen Sie hier. Kanzler Olaf Scholz war in dieser Frage zuletzt international erheblich unter Druck geraten.
Abgabe von 19 Panzern laut Liste denkbar
Wie der "Spiegel" weiter berichtet, besitzt die Bundeswehr 312 Leopard-2-Panzer aus verschiedenen Baureihen. Einer davon werde bereits ausgesondert, 99 weitere waren im Mai nicht einsatzfähig, weil sie instandgesetzt wurden. Als Bestand der Bundeswehr wurden deshalb 212 Exemplare aufgeführt. Von der modernsten Ausführung, dem 2A7V, gibt es demnach 53 Stück.
Unter der Berufung auf Bundeswehr-Insider berichtet der "Spiegel", dass die Liste auch Informationen darüber enthalte, welche Modelle in die Ukraine geliefert werden könnten. Demnach sei denkbar, dass die Bundeswehr die 19 Leopard 2A5-Modelle abgeben könne, da sie nur zu Übungen eingesetzt würden.
- spiegel.de: Diese Leopard-Panzer könnte die Bundeswehr abgeben (kostenpflichtig)