"Gebe ihnen wenige Wochen Zeit" Puma-Debakel: Lambrecht setzt Industrie unter Druck
Nach dem Debakel bei einer Schießübung drängt die Ministerin auf eine schnelle Instandsetzung der Puma-Panzer. So könne es nicht weitergehen.
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat der Industrie ein knappes Zeitfenster zur Instandsetzung des ausgefallenen Panzers Puma gegeben. "Da gebe ich ihnen wenige Wochen Zeit. Denn ich brauche verlässliche Systeme und nicht welche, die ich irgendwann in 2025 vielleicht einsetzen kann", sagte die SPD-Politikerin dem "Deutschlandfunk" am Mittwoch.
Am Wochenende war bekanntgeworden, dass bei einer Schießübung der Bundeswehr für die Beteiligung an der Nato-Eingreiftruppe VJTF alle 18 der genutzten Panzer ausgefallen waren. Das von zahlreichen technischen Problemen geplagte Kettenfahrzeug war erst vergangenes Jahr für gefechtstauglich erklärt worden. Mehr dazu lesen Sie hier.
Andere Panzersysteme? "Die gibt es"
Die Industrie wisse, dass dieses Projekt keine Zukunft habe, wenn sie der Regierung keine Perspektive aufzeige, sagte Lambrecht weiter. Jeder wisse, dass der Puma anfällig sei. Es könne nicht so weitergehen, dass die entsprechenden Änderungen nicht vorgenommen würden, sagte Lambrecht weiter. Ansonsten müsse man sich nach anderen Systemen umschauen, "und die gibt es".
Angesprochen auf Kritik aus der Union, dass der Stresstest zu spät erfolgte angesichts der geplanten Verwendung des Panzers zum 1. Januar sagte Lambrecht, dieser sei genau richtig angesetzt worden. Man habe ja kurz vor dem Einsatz wissen müssen, ob die Marder oder die Pumas eingesetzt würden. "Deswegen hätte eine Übung Monate davor uns überhaupt nicht weitergebracht, denn solche Übungen waren ja vielversprechend", erklärte Lambrecht.
- Nachrichtenagentur dpa