Bloß nicht die K-Frage Kretschmann will Habeck als Kanzler – oder doch Baerbock?
Die Grünen wollen eine Diskussion um einen Kanzlerkandidaten unbedingt vermeiden. Da kommt das Lob für Robert Habeck von Ministerpräsident Kretschmann äußerst ungelegen. Und so rudert er sofort zurück.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich für Robert Habeck als Kanzlerkandidat der Grünen ausgesprochen – um kurz darauf in einem Interview nachzuschieben, dass er auch Co-Vorsitzende Annalena Baerbock für eine geeignete Kanzlerkandidatin halte.
Habeck sei einfach ein "Kommunikator" und verfüge als früherer Umweltminister von Schleswig-Holstein zudem über "Exekutiverfahrung", sagte Kretschmann einem Bericht des Magazins "Stern" zufolge am Donnerstagabend bei einer Diskussionsveranstaltung in Stuttgart. Am Freitag zitierte ihn dann die "Süddeutsche Zeitung": "Die Grünen können sich freuen, dass sie zwei Bundesvorsitzende haben, die beide kanzlerkandidatenfähig sind."
Eigentlich wollen die Grünen eine Debatte über eine mögliche Kanzlerkandidatur vermeiden. "Die Entscheidung ob die Grünen eine Kanzlerkandidatin oder einen Kanzlerkandidaten aufstellen, steht zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht an", sagte nun auch Kretschmann der "SZ". "Demnach auch nicht die Frage, wer das im Zweifel machen soll. Und schon gar nicht bin ich derjenige, der darüber entscheidet."
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Seine Äußerung sei "in einem lockeren Gespräch" mit Entertainer Harald Schmidt gefallen, erklärte er. Sie sei Ausdruck seiner Wertschätzung Habeck gegenüber gewesen, den er seit vielen Jahren kenne.
- Nachrichtenagentur dpa, AFP