Terror in Deutschland BKA-Chef: Sechs islamistische Anschläge seit 2017 verhindert
Zum zweiten Jahrestag des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz zieht Holger Münch ein Résumé. Seine Behörde habe vom Fall Anis Amri gelernt – und somit Anschläge verhindern können.
Die deutschen Sicherheitsbehörden haben nach den Worten von BKA-Chef Holger Münch in den vergangenen zwei Jahren sechs islamistische Attentate verhindert. "Beispiele sind der sogenannte Rizin-Fall von Köln oder die Festnahme in Schwerin wegen eines geplanten Sprengstoffanschlages", sagte der Präsident des Bundeskriminalamtes dem Berliner "Tagesspiegel". Das Risiko eines Anschlags sei nach wie vor vorhanden. "Potenzielle Täter können dabei Personen sein, die sich hier in Deutschland im Stillen oder in der salafistischen Szene radikalisieren, ebenso wie Rückkehrer aus Syrien und dem Irak."
Münch fügte hinzu, dass viele Islamisten, die in Haft sitzen, in einigen Jahren entlassen würden. "Außerdem sehen wir weiterhin ein Risiko für eine Radikalisierung bei Flüchtlingen, die aufgrund von Krieg und Flucht traumatisiert sind, nach Halt suchen und anfällig sind, in die Fänge von radikalen Kräften zu geraten." Das BKA ermittele derzeit in rund 170 von mehr als 1000 Verfahren zu islamistischem Terror in der Bundesrepublik. Seine Behörde übernehme meist komplexere Fälle.
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Der BKA-Chef erläuterte zum zweiten Jahrestag des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz, seine Behörde habe aus dem Fall des Attentäters Anis Amri Konsequenzen gezogen. "Wir haben gelernt, dass wir uns noch mehr mit der Person an sich beschäftigen müssen." Am 19. Dezember 2016 war der islamistische Attentäter Amri mit einem entführten Lastwagen in den Weihnachtsmarkt gefahren. Insgesamt wurden bei dem Anschlag 12 Menschen getötet und mehr als 70 verletzt, viele von ihnen schwer.
- Nachrichtenagentur dpa