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Bundesregierung steckt zusätzliche Milliarden in Künstliche Intelligenz


Digital-Gipfel in Potsdam
Bundesregierung steckt zusätzliche Milliarden in Künstliche Intelligenz

Von afp, dru

Aktualisiert am 15.11.2018Lesedauer: 3 Min.
Minister Altmaier, Karliczek und Heil in Potsdam: "Wir erleben einen ziemlichen Wandel."Vergrößern des Bildes
Minister Altmaier, Karliczek und Heil in Potsdam: "Wir erleben einen ziemlichen Wandel." (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)
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Deutschland will Spitze bei Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz sein. Weil es dafür große Anstrengungen braucht, macht die Bundesregierung nun zusätzliche Milliarden für Forschung und Entwicklung locker.

Mit milliardenschweren Investitionen will die Bundesregierung Deutschland zu einem weltweit "führenden Standort" für Künstliche Intelligenz (KI) machen. Dafür sollen bis 2025 rund drei Milliarden Euro zusätzlich ausgegeben werden, kündigte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zum Auftakt einer Klausur des Bundeskabinetts in Potsdam zum Thema Digitalisierung an. Diese Ausgaben sollten private Investitionen in noch einmal der gleichen Höhe mobilisieren.

Das Geld soll sowohl in die Forschung als auch in die Anwendung Künstlicher Intelligenz fließen, fügte Altmaier hinzu. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) sprach von hundert neuen KI-Professuren, die in Deutschland geschaffen werden sollten. "Wir wollen auf der einen Seite kluge Köpfe nach Deutschland locken", sagte die Ministerin. Zudem sollten die Voraussetzungen geschaffen werden, damit diese Forschung und Lehre national und international gut vernetzt werden könne. Als wichtigen Partner nannte Karliczek Frankreich.

Altmaier will bei Digitalisierung vorne mit dabei sein

Die Initiative zur Digitalisierung und zur Künstlichen Intelligenz sei erforderlich, da sich die Entwicklung in diesen Bereichen auf alle Wirtschaftsbereiche von Produktion über Dienstleistungen und Handel bis hin zu Logistik und Maschinenbau auswirken werde, sagte Altmaier. Deutschland habe in dem Prozess gute Voraussetzungen, weil sich die deutsche Wirtschaft auf eine kräftige industrielle Basis stütze. "Und wir wollen, dass diese starke industrielle Basis auch bei der Digitalisierung vorne mit dabei ist."

Im Interview mit t-online.de hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Schub für die Forschung zu Künstlicher Intelligenz angekündigt. "Wir müssen sowohl konsequent in die Forschung investieren als auch besser in der Anwendung werden", sagte Merkel t-online.de. "Wir werden Forschungs-Cluster bilden und vernetzen." Deutschland und Europa müssten in Zukunft führender Standort für Künstliche Intelligenz sein. „Davon hängt ganz wesentlich unser künftiger Wohlstand ab und die Frage, ob und wie wir unsere europäischen Werte von der Würde jedes einzelnen Menschen und dem Schutz der Privatsphäre auch im digitalen Zeitalter verteidigen können.“

Radikaler Wandel am Arbeitsmarkt

Wirtschaftsminister Altmaier stellte in Potsdam in Aussicht, dass durch die Digitalisierung ein zusätzliches volkswirtschaftliches Wachstum von rund 1,3 Prozent erzielt werden könne. "Das ist mehr als bei allen großen Basisinnovationen seit Erfindung der Dampfmaschine", hob Altmaier hervor und sprach von "Millionen" von Arbeitsplätzen die so gesichert und zusätzlich geschaffen werden könnten.

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bezifferte den Verlust von herkömmlichen Arbeitsplätzen durch Automatisierung und den Einsatz Künstlicher Intelligenz bis 2025 auf etwa 1,6 Millionen. "Aber gleichzeitig entstehen etwa 2,3 Millionen neue Arbeitsplätze in Deutschland", sagte Heil. "Also, wir erleben einen ziemlichen Wandel." Deshalb müssten jetzt die Weichen für die Qualifizierung und Weiterbildung gestellt werden, um sich auf diese Veränderungen vorzubereiten.

Merkel: In Deutschland bewegt sich sehr viel

Kanzlerin Merkel bezeichnete bei t-online.de den digitalen Wandel als Herausforderung für alle politisch Handelnden. In Deutschland bewege sich bereits sehr viel, etwa in der Industrie, sagte Merkel. "Hier sind wir in Deutschland bis hinein in den größeren Mittelstand sehr gut aufgestellt. Nachholbedarf sehen wir sicherlich in den kleineren mittelständischen Unternehmen, und darum kümmern wir uns."


Für ihre zweitägige Kabinettsklausur sind Merkel und ihre Minister beim Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering in Potsdam zu Gast, zu den Beratungen waren auch weitere Experten eingeladen. Auf dem Programm standen unter anderem die Themen digitale Verwaltung, der Umgang mit persönlichen Daten, die Bedrohung von Bürgern, Staat und Unternehmen im Cyberraum und der Ausbau des schnellen Internets. Die KI-Strategie will das Kabinett am Donnerstag zum Abschluss verabschieden.

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